Bereits vertraut mit dem königlichen Spiel sind Leonard und Matthias – aber Tipps von Fachmann Benjamin Ehrlich können sie natürlich trotzdem brauchen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Originelles Angebot im Pfingstferienprogramm kommt gut an / Regenguss behebt den akuten Wassernotstand

Albstadt (key). So bunt und vielseitig wie die Stadt Albstadt selbst ist das Kinderferienprogramm in den Pfingstferien, das Wolfgang Schuldis und sein Team vom Kinder- und Jugendbüro auf die Beine stellen – kein Wunder, denn auch die Vereine helfen mit.

Fast wie Schatzsuche – das ist Geocaching: Mit GPS-Geräten ausgestattet haben die Kinder gelernt, wie man einen Geocache findet und aufspürt. Bei dem heißen Wetter war das ganz schön anstrengend, dennoch ließen die Kinder keine Müdigkeit erkennen. Am Ende der anstrengenden Suche im Wald und Gelände wartete zwar kein Schatz, aber immerhin ein leckeres Eis.

Kein bisschen weniger spannend war es für die Kinder, auf Einladung der Stadtbücherei hinter die Kulissen des Technischen Hilfswerks (THW) zu schauen. Mehr als 50 junge Albstädter nutzten die Chance zum Besuch des Übungsgeländes in Truchtelfingen, wo sie von Ortsgruppenleiter Aaron Kapitza, der 14-köpfigen THW-Jugendgruppe und weiteren THW-Mitarbeitern in Empfang genommen wurden. In Gruppen aufgeteilt absolvierten die Kinder ein buntes Programm mit verschiedenen Stationen: Der Führung durch die Einsatzzentrale folgten Infos zu den THW-Fahrzeugen; viel Spaß machten den Kindern das Abseilen im Turm, eine erfrischende Seilbahnfahrt sowie die Erkundung unterirdischer Tunnel. Wer mehr davon erleben möchte, kann es: Aaron Kapitza lud alle Kinder ein, regulär in der THW-Jugendgruppe mitzumachen.

Ein Höhepunkt des Pfingstferienprogramms ist jedes Jahr die Wasserbaustelle: Mit Wassereimern, Gießkannen, Gummistiefeln und Wechselklamotten ausgerüstet machten 60 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren das Gelände rings ums Hölzle unsicher. Außerdem wurde ein System von Wasserrohren, die zur Schmiecha führten, konstruiert und dabei etwa 70 Meter Leitungsrohre, Regenrinnen und Abzweigungen verbaut.

Bauen und Experimentieren – das waren die Hauptaktivitäten. Trotz niedrigen Wasserstands der Schmiecha bauten und sägten die Kinder Wasserspielzeuge; ein plötzlicher und heftiger Regenguss behob dann den Wassernotstand: Der Sandkasten verwandelte sich in eine Swimmingpool-Landschaft, durch das fertige Rohrsystem floss reichlich Wasser, Boote drohten nicht mehr auf Grund zu laufen, und die Wasserräder drehten sich auf Hochtouren.

Ruhiger ging es bei der Schachgemeinschaft Turm Albstadt zu, wo rund 20 Kinder gestern von drei Betreuern in die Regeln des Spiels der Könige eingewiesen wurden. "Sie haben das wirklich schnell kapiert", berichtete Benjamin Ehrlich, der der neunjährigen Shu-Yi und ihrer siebenjährigen Schwester Jing-Yi die unterschiedlichen Züge erklärte. Das Schöne am Schachspiel? Da muss Benjamin Ehrlich nicht lange nachdenken: "Das ist ein Sport, für den man nie zu jung und nie zu alt ist, bei dem Jüngere gegen Ältere, Frauen gegen Männer spielen können, bei dem Konzentration, logisches Denken, mathematische und soziale Fähigkeiten gefördert werden."

Begonnen hatte das Ferienprogramm mit einem Kinderflohmarkt, den Anja Zicklam und Eva Bäuerle vom Kinder- und Jugendbüro organisierten – es war eine Premiere. Und, wie Anja Zicklam feststellte, eine guteGelegenheit für die Kinder, Platz in ihren Zimmern zu schaffen, ihr Taschengeld aufzubessern und Rechnen, Handeln und den Umgang mit Geld zu lernen.