...und vor der Bühne zog das Publikum mit. Foto: Schwarzwälder-Bote

Rockkonzert: "The Wright Thing" begeisterte das Publikum im Hof in Ebingen

Von Vanessa Jetter

"Summer in the City" – mit ihrer Interpretation des US-amerikanischen Kultklassikers im Hof in Ebingen traf die Rock-Formation "The Wright Thing" am bisher heißesten Tag des Jahres den Nagel auf den Kopf.

Albstadt-Ebingen. Pop, Rock, Jazz, Funk, darunter viel Tanzbares. Das Programm war eine gelungene Mischung aus zahlreichen musikalischen Stilrichtungen und Instrumentenstimmen – und damit so vielgestaltig wie die Band, die es zum Besten gab. "The Wright Thing" erwies sich als ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Bereits der fünfköpfige Kern der Formation aus dem Rhein-Neckar-Raum, die aus Ricky Stoute, Steffi Nerpel, Moritz Müller, Glen Turner und Gründervater Jason Wright bestehende Stammbesetzung, ist international und kann Barbados oder Sheffield als Herkunftsorte vorweisen. Seit zehn Jahren gibt es das Band-Projekt – im Ebinger Hof wirkte es so taufrisch und hochenergetisch wie am ersten Tag.

Mit einer langen Intro aus jazzigen Posaunentönen läutete die Band das Open Air-Erlebnis ein. Es folgten gefühlvolle Popsongs wie James Bays "Let it Go", aber auch Kreationen deutscher Künstler und selbstverständlich bekannte Rockklassiker, die aber auf sehr individuelle Weise interpretiert wurden. Die Musiker machten nicht nur am Piano, Keyboard oder der Gitarre eine gute Figur, sondern bewiesen auch Entertainer-Qualitäten. Beispielsweise forderten sie das Publikum auf, den warmen Sommerabend zu einer kostenlosen Teilnahme am "The Wright Thing-Sommerworkout" zu nutzen. Immerhin habe man ja Eintritt bezahlt und mache "einen recht sportlichen Eindruck".

Dank ansteckender Gute-Laune Musik und einer über die Bühne wirbelnden Band fiel es dem ausgelassenen Publikum nicht schwer, diesen Eindruck zu bestätigen und das Vorurteil der Musiker zu widerlegen, dass "das Publikum umso leiser wird, je weiter nach Süden man kommt". Spätestens bei Pharell Williams Sommerklassiker "Happy" war die letzte Scheu verflogen, und die Albstädter tanzten, sangen und klatschten lautstark im Rhythmus der Musik und ließen sich von der gelungenen Titelauswahl begeistern. Zusätzlich befeuernd wirkte dabei das augenzwinkernde Geständnis der Musiker, sie hätten Wetten abgeschlossen, wo die Zuhörer lauter und wo verschämter seien – da mochte sich kein Einheimischer lumpen lassen, und lautstarker Applaus drang durch die laue Sommernacht hinaus aus dem Hof.

Der sich erneut als atmosphärisch einmaliger Schauplatz für Konzerte erwies. Die Besucher konnten an Stehtischen das Konzert und zugleich Getränke und Speisen genießen. Auch das Timing stimmte genau: Als die Musik um 22 Uhr verstummte, waren zwar schon die ersten Regentropfen gefallen, doch die Schleusen des Himmels öffneten sich erst, als sich der Hof bereits geleert hatte. Nur das gastronomische Personal und die Roadies, die noch drei Stunden lang mit dem Abbau beschäftigt waren, wurden nass.