Richtige Berge" hatten sich die "Gekos" aus Onstmettingen gewünscht –­ und die haben sie auch bekommen. Fotos: Team Geko Foto: Schwarzwälder-Bote

Sechs Fahrer des Onstmettinger Geko-Racing-Teams nahmen erstmals am "Ischgl-Ironbike" teil

Von Linda Gurski

Albstadt-Onstmettingen. 700 Starter haben am 25. Juli in Ischgl Europas härtesten Mountainbike-Marathon bestritten – unter ihnen sechs Onstmettinger: Ralph Bühler, Michael und Tobias Pfister, Daniel Sauter, Daniel Sämann und Fabian Ziegler vom Geko-Racing-Team des TVO.

Es war eine Premiere. Normalerweise fahren die Geko lokale Rennen wie den Albstadt Bike-Marathon; im Frühjahr 2014 beschlossen sie, einmal "richtige Berge" zu fahren und die alpine Herausforderung anzunehmen. Ischgl lässt in dieser Hinsicht keine Wünsche offen. Die Teilnehmer – sie kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Frankreich, Italien, Holland, Belgien, Luxemburg, Norwegen, Polen, Tschechien und Ungarn – können zwischen drei Distanzen wählen: 79 Kilometer mit 3820 Metern Höhendifferenz, 48 Kilometer mit 2050 Höhenmetern und schließlich 27 Kilometer mit 750 Höhenmetern. Die kleine Strecke führt von Ischgl in Richtung Mathon und wieder zurück; sie wartet mit zwei Bergen auf. Wie lässt sie sich an? "Viermal den Stich rauf und runter", sagen die Gekos.

Man kann aber auch bis zur Bergstation hochfahren – und hat dann die Qual der Wahl: Die mittellange Strecke hat eine knackige Bergwertung und danach die Abfahrt in die Ortsmitte von Ischgl zu bieten, die große Strecke führt von Ischgl hinauf zur Greitspitze, danach auf traumhaften Single-Trails hinunter ins schweizerische Samnaun, wieder hoch auf den Palinkopf und hinab nach Ischgl, wo das Ziel wartet. Wer es erreicht, darf stolz darauf sein. Und auf das begehrte Finisher-Trikot natürlich auch.

Die sechs Gekos haben sich dafür, dass es ihr erster "Ischgl-Ironbike" war, hervorragend geschlagen. Fabian Ziegler legte die lange Strecke in fünf Stunden und 19 Minuten zurück, wurde 31. in der Gesamtwertung und Achter in seiner Altersklasse. Zufrieden war er trotzdem nicht: Auf der Abfahrt nach Samnaun schlitzte er sich einen Reifen auf, musste laufen und warten, bis Ralph Bühler zu ihm aufgeschlossen hatte und Hilfestellung leisten konnte. 42 Minuten gingen dadurch verloren; 44 fehlten ihm am Ende zu Platz drei seiner Altersklasse. "Theoretisch hätte es noch reichen können".

Ralph Bühler fuhr ebenfalls die 79 Kilometer, belegte mit einer Zeit von fünf Stunden und 32 Minuten Platz 42 in der Gesamtwertung und Platz 13 in seiner Altersklasse. Dritter im Bund der "Langstreckenfahrer" war Tobias Pfister, der nach sechs Stunden und 23 Minuten ins Ziel kam, Platz 91 der Gesamtwertung und Platz 29 in seiner Altersklasse belegte. Er hatte sich nach 35 Kilometern mehr oder weniger spontan für die große Runde entschieden, weil er noch ziemlich viel Puste hatte. Die zwei gewaltigen Berge am Schluss machten ihm allerdings zu schaffen. "Auch mental – die Anstiege wollten einfach kein Ende nehmen."

Die mittlere Strecke hatte sich Daniel Sämann ausgesucht – er brauchte für die 48 Kilometer drei Stunden und 35 Minuten, belegte Platz 138 in der Gesamtwertung und Platz 52 seiner Altersklasse. Ihm spielten die Abfahrten in die Karten – "Endlich mal was Gescheites!".

Michael Pfister belegte in drei Stunden und 47 Minuten den 159. Platz in der Gesamtwertung und Platz 58 seiner Altersklasse. "Welten härter" als den Albstadt-Bike-Marathon stuft er den "Ischgl-Ironbike" ein – "hoffentlich hört der Berg bald auf" habe er mehr als einmal gedacht, wobei er die Abfahrten auf schmalen Wegen und im felsigen Gelände als noch anstrengender als die Anstiege empfand. Persönliches Fazit: "Den Bike-Marathon kann man immer fahren, wenn man ein bisschen trainiert hat. Hier bin ich an meine Grenzen gestoßen – obwohl ich sehr gut vorbereitet war."

Daniel Sauter bewältigte die 48 Kilometer in drei Stunden und 58 Minuten, belegte Platz 183 in der Gesamtwertung und Platz 67 in seiner Altersklasse Platz 67. Auch bei ihm wäre mehr drin gewesen , denn er hatte unterwegs einen Platten und verlor neun Minuten. Als Handicap empfindet er, "dass man bei uns die großen Buckel nicht gut trainieren kann." Eine zusätzliche, bis dato unbekannte Belastung stellte für die sechs Gekos die Höhenluft dar: "Da oben atmet es sich noch mal ganz anders."

Ein Wort zum Wetter: Sonnenschein, angenehme Temperaturen – besser ging es nicht. Das Gleiche galt für die Verpflegung am Weg: "Es hat an nichts gefehlt. Andere könnten sich davon ruhig eine Scheibe abschneiden." Zuschauer? Nicht viele – "Für Ischgl fanden wir es ziemlich ruhig". Aber die Stimmung war gut.

Am Abend nach dem Rennen war Pasta-Party, und die Sechs feierten ausgelassen – auch, dass es keine schweren Stürze gab, niemand verletzt wurde und das Material weitgehend heil blieb. Ganz klar, nächstes Jahr treten sie wieder an, dann aber mit noch mehr Onstmettinger Man-Power. "Beim zweiten Mal weiß man’s besser."