Goldene Hochzeit: Bruno De Rosa und Giannina Polonia sind seit 50 Jahren verheiratet

Albstadt-Tailfingen. "Elektra- Schaltgeräte verbinden" – bei Bruno De Rosa und Giannina Polonia ist diese Aussage doppelsinnig und entsprechend launig: Auch wenn die beiden nur wenige Jahre bei Elektra arbeiteten – kennengelernt haben sie sich dort, vor über 50 Jahren, und die Bekanntschaft war folgenreich. Heute feiern sie in großem Rahmen ihre Goldene Hochzeit.

Bruno De Rosa wurde am 8. Juli 1943 in Monte Corvino Rovella bei Salerno geboren. Er wuchs zusammen mit acht Geschwistern auf, arbeitete anfangs als Gipser und ging mit 18 Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland – erst nach München, dann nach Stade bei Hamburg, wo er drei Jahre lang blieb, und schließlich nach Tailfingen. Zusammen mit einem Freund und zwei Koffern war De Rosa in einer Isetta nach Süden aufgebrochen – in Hechingen machte sie schlapp, aber da war Tailfingen ja schon fast erreicht. Zu Anfang arbeitete Bruno De Rosa bei Elektra in der Montage, danach 29 Jahre lang als Fahrzeuglackierer für die Firma Benski und schließlich zwölf Jahre in der Bima-Schuhfabrik in Stetten.

Giannina Polonia erblickte am 20. April 1947 in Villa Santina in Friaul das Licht der Welt und wuchs dort mit drei Geschwistern auf. Als 18-Jährige kam sie zu ihrem Onkel, dem bekannten Lino Polonia, nach Tailfingen, fand bei Elektra Arbeit – und zugleich die Liebe ihres Lebens, nämlich "den Torwart" – so nannte sie Bruno de Rosa, noch ehe sie seinen Namen wusste, stand er doch für die Elektra- Betriebsmannschaft zwischen den Pfosten. Zwischen den beiden sprang der Funke über; am 28. Juli 1966 heirateten sie im kleinen Kreis mit nur sechs Personen. Um so größer soll jetzt die "Goldene" gefeiert werden.

Die frisch gebackenen Eheleute blieben nicht lange allein. Tochter Anna Maria wurde 1968, Sohn Ismaele 1974 geboren; ihnen zuliebe verlegte sich die Mutter auf Heimarbeit; später arbeitete sie dann in der Trikotindustrie.

In ihrer freien Zeit begleitete sie ihren Mann, der im Lauf der Jahre in diversen italienischen Mannschaften spielte, als treuer Fan zu allen Spielen und Turnieren; die Urlaube verbrachten die beiden überwiegend in Italien, wo sie Verwandte und Freunde haben. Giannina Polonia ist zudem ehrenamtlich für die Zeugen Jehovas unterwegs und mit ihren 71 Jahren stets geschäftig – "ihr gelingt alles, was sie mit ihren goldenen Händen macht", sagt Tochter Anna Maria.

Geglückt ist dem Jubelpaar auch ein halbes Jahrhundert Eheleben – es war aufgrund der persönlichen Gegensätze gelegentlich temperamentvoll, aber im Großen und Ganzen sehr harmonisch.