Mit Alfred Clesle, Hans-Martin Haller, Wolfgang Hetzer und Axel Pflanz wurden 88 Jahre Erfahrung aus dem Aufsichtsrat der Volksbank Albstadt verabschiedet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreterversammlung: Volksbank Albstadt ist mit dem Jahr 2016 zufrieden / 3,5 Prozent Dividende

Vor rund 600 Gästen, darunter 155 der 370 gewählten Vertreter, hat am Dienstag die Volksbank Albstadt öffentlich Bilanz eines zufriedenstellenden Geschäftsjahrs 2016 gezogen.

Albstadt. Andreas Fandrich, der Aufsichtsratsvorsitzende, eröffnete die Vertreterversammlung mit einer Grußadresse an die versammelten Vertreter und an die zahlreichen Ehrengäste aus Verbundunternehmen, Kommunen und öffentlichen Institutionen, die erschienen waren. Danach präsentierte Vorstandssprecher Robert Kling die Bilanz.

Die Bilanzsumme ist um 8,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen, die bilanziellen Kundeneinlagen erhöhten sich um 5,2 Prozent auf 834 Millionen Euro, wobei der Trend zur kurzfristig verfügbaren Anlage anhält – in Zeiten des Nullzins-Niveaus, so Kling, sei diese Strategie grundsätzlich nachvollziehbar, langfristig betrachtet koste sie jedoch Rendite und bremse den Vermögensausbau ganz erheblich. Die bilanziellen Kundenforderungen sind um überdurchschnittliche 14,6 Prozent auf rund 514 Millionen Euro angewachsen, das gesamte betreute Kundenvolumen, die Summe aller bilanziellen und außerbilanziellen Geschäfte, um 146 Millionen Euro auf rund 1,9 Milliarden Euro ausgebaut werden.

Die Volksbank begleitete 715 private Immobilienfinanzierungsprojekte – "Betongold" ist seit längerem Favorit unter den Anlageformen, das Interesse an Immobilien größer denn je. Die Herausforderungen, denen sich die Volksbank derzeit gegenüber sieht, sind der politisch gewollte Niedrigzins, der das Stammgeschäft der Banken immer stärker beeinträchtigt, die strengen Regularien, die eigentlich für die "Global Players" gedacht sind, aber auch die Genossenschaftsbanken und Sparkassen treffen, die demografische Entwicklung und die Digitalisierung. Kling ist zuversichtlich, dass sein Haus diese Herausforderungen meistern wird. "Die Volksbank Albstadt ist gut aufgestellt und steht auf einem soliden wirtschaftlichen Fundament." Ende 2016 hatte die Volksbank Albstadt über 27 000 Mitglieder, beschäftigte 218 Mitarbeiter und 18 Auszubildende. Sport und Kultur sowie soziale Initiativen wurden 2016 mit über 200 000 Euro unterstützt.

Den mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Prüfungsbericht des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands verlas Verbandsdirek-tor Gerhard Schorr. Als unter-durchschnittlich bezeichnete er die Bilanzstruktur; auch das Ergebnis liege deutlich unter dem Vergleichswert der Genossenschaftsbanken – die Vermögenslage verdiene das Prädikat zufriedenstellend. Anschließend stellten die Vertreter einstimmig den Jahresabschlusses und die Verwendung des Jahresüberschusses fest und gaben auch ihr Einverständnis zu einer Dividende von 3,5 Prozent.

Als Zeichen der Verbundenheit mit der Volksbank Albstadt wertete Oberbürgermeister Klaus Konzelmann den guten Besuch und bezeichnete das Geldinstitut als "verlässlichen Partner der Region". Die Aufsichtsratsmitglieder Michael Bitzer, Thomas Blickle, Matthias Conzelmann, Jochem Haug, Frank Joneitis und Albert Sauter wurden im Amt bestätigt, Joachim Link aus Tieringen und der Bitzer Bürgermeister Hubert Schiele neu ins Gremium gewählt.

Vier langjährige Aufsichtsratsmitglieder der Volksbank Albstadt – früher Ebingen respektive Tailfingen – sind bei der Vertreterversammlung in der Zollernalbhalle verabschiedet und geehrt worden: Alfred Clesle, Hans-Martin Haller, Wolfgang Hetzer und Axel Pflanz haben die gesetzliche Altersgrenze von 67 Jahren erreicht; eine Wiederwahl ist nicht mehr möglich.

Verbandsdirektor Schorr sprach von einer Zäsur: Die Volksbank Albstadt müsse künftig auf 88 Jahre Erfahrung verzichten, allein Alfred Clesle habe dem Aufsichtsrat 38 Jahre lang angehört. Er erhielt dafür die Raiffeisenmedaille Schulze-Delitzsch, eine der höchsten Auszeichnungen, die der Genossenschaftsverband zu vergeben hat.

Axel Pflanz heftete Schorr die Ehrennadel in Silber ans Revers; mit Ehrenurkunden wurde das langjährige Engagement von Hans-Martin Haller und Wolfgang Hetzer honoriert.