In einer Fabrikhalle proben "Rack to the Boots" für ihre Bühnenpremiere am 26. Juli beim Auschmettinger Sommer. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

"Rack to the Boots" hat die Liebe zu ehrlichem Rock zusammengeführt – am 26. Juli wollen sie damit anstecken

Von Karina Eyrich

Albstadt-Onstmettingen. In vielen Fällen sind sie noch besser als das Original: Den Mitgliedern der Band "Rack to the Boots" ist es anzumerken, dass sie Musik lieben und leben. Beim zweiten "Auschmettinger Sommer" wollen sie ihr Publikum überraschen.

"Ohne Musik fehlt uns die Kunst und das Publikum", sagt Gitarrist und Sänger Andreas Wütz. Das sei der Grund, warum er und seine beiden Kollegen von der inzwischen aufgelösten Band "Stone Washed" – Jörg Herre an der Gitarre und Martin Maute am Keyboard – wieder zu den Instrumenten gegriffen und Gleichgesinnte gesucht haben.

Weit mussten sie nicht gehen: Matthias Blaich spielt mit Wütz und Maute bei den "Talgang Buam", er wiederum brachte Sängerin Lisa Nell zur Band, Jörg Herre seinen Sohn, den Gitarristen Marco Herre, und Bassist Christian Preiß kam auf Empfehlung. Fertig war die neue Formation. Fehlte nur noch ein Name.

An einem langen Abend im Ebinger "Tropi" unter dem Motto "Back to the Roots" – zurück zu den Wurzeln – schien der schnell gefunden, zumal er zu den Sieben gepasst hätte, die auf handgemachte Musik stehen und zu 100 Prozent live spielen.

Dennoch waren sie sich schnell einig, "dass wir uns genau so nicht nennen wollten – aber wir kamen davon nicht weg", berichten sie schmunzelnd. Also mischten sie einen Buchstabendreher hinein, erfanden "Rack to the Boots" – frei übersetzt bedeutet das eigentlich "Schuhregal" – und werden am 26. Juli beim zweiten "Auschmettinger Sommer" zum ersten Mal unter diesem Namen auftreten.

Was die Musiker, die zwischen 22 und 60 Jahre alt sind, dort spielen – darüber gibt es bei ihnen keine Diskussionen: "Stücke, die man von Coverbands nicht erwartet, die anderswo kaum live zu hören sind."

Im Umkehrschluss heißt das auch: Was auf allen Parties rauf und runter läuft, kommt "Rack to the Boots" nicht auf den Notenständer, wo in ihrem Fall übrigens Tablet-PCs statt Papierseiten klemmen: Zwar feiert Onstmettingen das 950-jährige Bestehen, dafür aber ist die Hauptband top-modern ausgestattet.

Bei ihrem Publikum sind sie anspruchsvoll

"Andere wollen das Publikum mit Show fesseln", sagen sie, "wir versuchen das mit Musik." Schon weil sie sicher sind, damit genau jenes Publikum anzusprechen, das sie sich wünschen: "Leute, die darauf aus sind, gute Musik zu hören." Einen zur Probe? "Is it so hard, to satisfy your senses?" Wenn Lisa Nell Melissa Etheridges besten Song zum Besten gibt, ist das fast besser als das Original. Und wenn Andreas Wütz mit seiner starken Röhre die zweite Stimme bei Totos "Africa" zum Ohrenschmaus macht, wird schnell klar: So wird der "Auschmettinger Sommer" richtig heiß.

Rock und Balladen – beides servieren die Sieben mit bis zu vier Stimmen, und zwar ohne Playbackunterstützung, "weil es für die Zuhörer einfach ehrlicher ist". Nach dem Auftritt der "Jukebox" des Musikvereins Onstmettingen dürfen diese sich also auf einen außergewöhnlichen Abend und eine echte Premiere freuen, bei der übrigens noch ein Onstmettinger buchstäblich mitmischen wird: Veranstaltungstechniker Ingo Nell feilt bereits an Mischpult und Verstärkern, weil er sagt: "Wenn die Band gut ist, soll das auch über die Boxen optimal rüber kommen."

Und wenn dann der Top-Act so viel Spaß macht wie den sieben Freunden von "Rack to the Boots" das Musizieren, kann überhaupt nichts mehr schiefgehen.

Weitere Informationen: www.racktotheboots.dewww.facebook.com/pages/Rack-to-the-Boots/