BETRIFFT: Pläne für die Lautlinger Ortsumfahrung

Nach wie vor versprechen millionenschwere Straßenbauprojekte, die für Anrainer und Gäste der pure Horror sind, Erleichterung für alle, flotte Fahrt für freie Bürger und dazu saubere Luft. Man müsse nur noch ein paar Nadelöhre überbrücken, dann werde alles gut.

Wer’s glaubt, wird selig. Keine einzige der zusätzlich gebauten Spuren auf der A8 hat die Stauhäufigkeit verringert: Überholspur gleich Kriechspur; der alte Spontispruch "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten!" ist uneingeschränkt gültig.

Stoppt den Landschaftsverbrauch! Mein Vorschlag für Lautlingen entspricht den Lösungsansätzen von Unterjesingen, Neckarhausen und anderen Dörfern an viel befahrenen Bundesstraßen: Zone Dreißig, eine zusätzliche Ampel, damit die aus Richtung Margrethausen kommenden Linksabbieger mal eine faire Chance bekommen, und ein paar Starenkästen. Außerdem sollte man den direkt Betroffenen Schallschutzfenster und Aircondition mit Staubfilter spendieren. Wie vielen Leuten ist eigentlich klar, dass wir hier auf der Zollernalb landschaftlich immer noch absolut privilegiert sind? Badener und Württemberger kommen aus ihren stinkenden Kesseln hierher, um durchzuatmen und Ruhe zu bekommen. Mit Projekten wie dem Lautlinger Viadukt sind wir auf dem besten Wege, dieses Privileg zu verspielen.

Wolfgang Wiebe

Albstadt-Pfeffingen