Schauspielerin Vera Lippisch ist die Sprecherin bei der Premiere. Foto: Kammeroper Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Richard Strauß’ "Enoch Arden" endet die Albstädter Ausstellung "Testamentum"

Albstadt-Ebingen. In der Galerie Albstadt geht am Sonntag, 21. September, die Ausstellung "Testamentum – Die Schenkung Ruth und Dr. Karlheinz Brucker" zu Ende. Höhepunkt der Finissage ist eine Aufführung von Richard Strauß’ Melodram "Enoch Arden" durch die Reutlinger Kammeroper.

Ab 15 Uhr bietet Kuratorin d Veronika Mertens eine letzte öffentliche Führung durch die Ausstellung an; glanzvoller Abschluss der Finissage verspricht indes die Premiere von "Enoch Arden" zu werden, die um 17.30 Uhr beginnt.

Die Veranstaltung ist sowohl dem Gedenken Karlheinz Bruckers und seiner Frau Ruth gewidmet, deren Lebenstraum es war, Pianistin zu werden, als auch eine Hommage an den 27. April 2014 verstorbenen Reutlinger Künstler Winand Victor.

"Enoch Arden" basiert auf dem gleichnamigen Versepos des englischen Dichters Alfred Tennyson aus dem Jahre 1864, das sich Ende des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute und mehrfach übersetzt wurde. Es handelt vom Seemann Enoch Arden, der mit seiner Frau Annie und seinen Kindern in kümmerlichen Verhältnissen lebt und auf einem Schiff nach China anheuert, um Geld zu verdienen. Auf der Rückreise erleidet er Schiffbruch und wird mit zwei anderen Schiffbrüchigen auf eine einsame Insel verschlagen. Seine Gefährten sterben, er bleibt allein und harrt zehn Jahre auf dem Eiland aus, ehe er gerettet wird. Heimgekehrt muss Enoch feststellen, dass Annie schließlich doch die Hoffnung auf seine Wiederkehr aufgegeben und dem Werben von Philipp, seinem besten Freund und Rivalen zugleich, nachgegeben hat. Als er sieht, wie glücklich Annie und seine Kinder mit Philipp sind, beschließt er, sich nicht zu erkennen zu geben.

Richard Strauß schuf nach der Ballade 1897 sein Melodram "Enoch Arden" für den Münchner Schauspieler und Intendanten Ernst von Possart. Das Melodram, gesprochene Lyrik mit (Klavier-) Begleitung, ist eine spezielle musikalische Form, sie ihre große Zeit um 1900 erlebte, nach 1913 jedoch an Bedeutung einbüßte und erst jetzt wieder entdeckt wird. Zu Sprache und Musik tritt heute allerdings verstärkt die Inszenierung. Im Strauß-Jahr 2014 hat die Regisseurin Winni Victor "Enoch Arden" für die Reutlinger Kammeroper inszeniert. Sprecherin ist die Schauspielerin Vera Lippisch; am Flügel musiziert Michael Hagemann. Karten sind an der Pforte der Galerie erhältlich und gelten am 21. September auch als Eintrittskarten zur Galerie. Sie kosten zehn Euro, Schüler und Studenten zahlen fünf Euro.

Weitere Informationen: www.reutlinger-kammer oper.de galerie@albstadt.de/Veran staltungen