Wenn die "Ginkgo-Tour" unterwegs ist, fahren alle im gelben Trikot – nicht nur der Spitzenreiter. Foto: Ginkgo-Tour

Teilnehmer radeln für schwerkranke Kinder und Jugendliche. Baum als Symbol für Lebensmut.

Albstadt - In Albstadt, der Stadt des Radsports, macht am 26. Juni die "Tour Ginkgo", Station. Es geht bei ihr aber nicht um Zeiten und Platzierungen wie sonst, sondern um Spendengeld, das schwerkranken Kindern und Jugendlichen zugute kommen soll.

Die "Tour Ginkgo" wird seit 1992 von der Christiane-Eichenhofer-Stiftung ausgerichtet, und zwar im Rahmen einer Spendenkampagne zugunsten kranker Kinder. Christiane Eichenhofer, die Gründerin, war selbst als Kind leukämiekrank gewesen; sie kennt die besonderen Belastungen, denen nicht nur todkranke Kinder, sondern auch deren Familien ausgesetzt sind; sie weiß aber auch, das die Krankheit nicht das letzte Wort behalten muss, wenn der Kranke und seine Angehörigen ihr Lebensmut und Stehvermögen entgegensetzen. Ginkgoblatt und Ginkgobaum sind Sinnbilder dieser Eigenschaften: Der Ginkgo, so Eichenhofer, sei der erste Baum gewesen, der im von der ersten Atombombe verwüsteten, verbrannten und verseuchten Hiroshima wieder ausgetrieben habe – die Ginkgo-Tour ist die Tour derjenigen, die sich nicht unterkriegen lassen.

Die diesjährige Tour geht vom 25. bis 27. Juni über die Bühne. Ausgangspunkt ist an allen drei Tagen Tübingen; am ersten wird der Schönbuch umrundet, am zweiten heißt die Zwischenetappe, an welcher der Rückweg angetreten wird, Albstadt, am dritten Bad Urach. Teilnehmen können rund 150 Personen; aus logistischen Gründen gibt es eine Obergrenze, die bereits erreicht ist: Die Zahl der Interessenten – unter denen naturgemäß viele Angehörige von jungen Patienten, aber auch etliche Ärzte sind – war in Tübingen diesmal so groß, dass selbst Christiane Eichenhofer, die seit 23 Jahren Touren ausrichtet, überrascht wurde. Prominente sind übrigens auch dabei, unter anderem Kathy Kelly, Modedesigner Guido Kretschmer, Biathletin Simone Hauswald, Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger und Ex-Nationalkicker Thomas Dold. Das Fahrerfeld der zweiten Etappe wird Tübingen am Morgen des 26. Juni verlassen, die Ebinger Fußgängerzone um 13.15 Uhr erreichen und eine Stunde später weiterfahren. Auf dem Hinweg wird um 11.30 Uhr in Hechingen, auf dem Rückweg um 15.30 Uhr in Bisingen Station gemacht.

Und was passiert in der einen Stunde Aufenthalt in Ebingen? Da werden Eichenhofer und ihre prominenten Unterstützer im Fahrerfeld die Gelegenheit nutzen, möglichst viele Albstädter auf ihr Anleigen aufmerksam zu machen und um Spenden zu bitten. Das Geld wird in diesem Jahr in vollem Umfang ins Projekt "Rückenwind" des Vereins Hilfe für kranke Kinder" investiert, das chronisch kranken und behinderten Jugendlichen in einer Lebensphase unterstützt, die für sie noch etwas härter und anstrengender ist als für ihre gesunden Altersgenossen: dem Erwachsenwerden. Besondere Probleme bereitet ihnen nicht zuletzt der Wechsel von den Kinder- an die Fachkliniken für Erwachsene. Bei diesem Übergang" will die "Ginkgo-Tour" helfen.

Dafür ist sie aber ihrerseits auf die Hilfe der Albstädter, Bisinger, Balinger, Hechinger und Burladinger angewiesen: Schulen, Kindergärten, Vereine und andere Institutionen sind aufgerufen, in den kommenden Wochen durch Spendenläufe, Basare oder den Verkauf von fünf, zehn oder 30 Euro teuren Gingkobäumen – die sie selbst kostenlos geliefert bekommen – , die Spendenkassen zu füllen. Was vor dem 26, Juni zusammenkam, nimmt das Fahrerpeloton dankbar entgegen und mit nach Tübingen.

Die Tour selbst wird übrigens nicht durch Spenden finanziert, sondern von Sponsoren – einer davon, die Firma Gonso, ist seit 1992 mit dabei. Ein Ansporn für andere Albstädter, es dem Onstmettinger Unternehmen gleichzutun.

Weitere Informationen: www.tour-ginkgo.de