Markus Schmitt (links) und Stefan Buck (rechts) setzen ihre Hoffnungen im Heizungsstreit um das Hochhaus auf Stiegel auf den Insolvenzverwalter Thorsten Schleich. Foto: Hertle

Markus Schmitt geht in die Offensive und setzt sich juristisch gegen Mieter-Anwalt zur Wehr. Grund sind ausstehende Zahlungen.  

Albstadt-Tailfingen - Seit November warten die Mieter des Hochhauses auf Stiegel darauf, dass die Heizung wieder funktioniert. Nun hat die Hausverwaltungsfirma von Markus Schmitt Insolvenz beantragt. Rechtsanwalt Thorsten Schleich ist vom Amtsgericht Hechingen als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Und in den Villinger Juristen setzt der Hauseigentümer und Hausverwalter Markus Schmitt Hoffnungen, aus der verfahrenen Lage wieder herauszukommen. Das vorhandene Vermögen übersteige die Verbindlichkeiten, meint Schmitt. Allein: "Es fehlt an Liquidität."

In dem Hochhaus mit rund 50 Wohnungen sind noch 15 bis 20 Mietparteien; die anderen seien ausgezogen, oft ohne die Wohnung zu übergeben: "Da wurden die Schlüssel in den Briefkasten geworfen." Schmitts Mitarbeiter Stefan Buck berichtet, mehrere Wohnungen seien "mit eingetretener Tür und voller Müllsäcke" hinterlassen worden. In einem Fall belaufen sich Mietschulden nach seinen Angaben auf 3000 Euro. Auch sei die Eingangstür des Hauses wiederholt beschädigt worden.

Mehrere Hausbewohner hatten in der Vergangenheit ihre Miete nicht bezahlt, so dass der Rückstand laut Buck und Schmitt rund 120 000 Euro beträgt. Mit Mietrückständen hatte Schmitt begründet, warum die Heizung nicht repariert oder erneuert worden war. Das Amtsgericht Albstadt hatte im Januar entschieden, dass Mieter grundsätzlich das Recht auf Heizung hätten.

Es gebe in dem Hochhaus auch "anständige" Mieter, meinen Schmitt und Buck. Diese hätten ordnungsgemäß Miete und Nebenkosten bezahlt.

Die beiden kritisieren Rechtsanwalt Adolf Hünermund, der einige Mieter des Hauses vertritt. Schmitt und Buck sind der Meinung, dass dessen Aktionen nicht dem Interesse der Mieter dienten, wieder eine beheizte Wohnung zu bekommen. Stattdessen überziehe Hünermund Buck mit Strafanzeigen und habe Wohnungsübergabetermine platzen lassen. Auch habe er unbefugt Insolvenzantrag für Schmitts Firma gestellt. "Das ist alles kontraproduktiv, außer er hat das Ziel, mich plattzumachen", sagt Markus Schmitt.

Er ist zuversichtlich, dass der Insolvenzverwalter zügig Klarheit schafft. Schmitt hat seinerseits Strafanzeigen gegen Hünermund erstattet, unter anderem wegen "Nötigung der Mieter", um deren Unterschrift unter seine Vollmacht zu bekommen, Verleumdung und uneidlicher Falschaussage vor Gericht.