Albstadt und "maier sports" arbeiten in Sachen Marketing künftig zusammen / Heftig herbstlich? Macht nichts!

Von Karina Eyrich

Wer einen Betriebsausflug der Deutschen Post dahinter vermutete, liegt falsch: Das verstärkte Aufkommen sportlicher Menschen in Gelb und Schwarz auf den Traufgängen hat seinen Grund in einer noch jungen Kooperation.

Die Stadt Albstadt wirbt auf Messen für ihre Premiumwanderwege, die Traufgänge, und die Firma "maier sports" – Mutter der Onstmettinger Firma "Gonso" – wirbt für ihre Wander-, Freitzeit- und Skibekleidung. Warum nicht zusammenarbeiten? Das tun das Köngener Unternehmen und das Amt für Kultur, Tourismus und bürgerschaftliches Engagement ab sofort unter dem Motto "Albaufstieg".

Die zweitägige "Hochzeitsfeier" der neuen Partner begann mit einem Blick in die Produktion des Outdoor- und Skiwear-Spezialisten, der sei mehr als 75 Jahren am Fuß der Schwäbischen Alb Textilien produziert, dabei auf faire Produktionsbedingungen, umweltschonende Materialien und Arbeitsvorgänge sowie auf Nachhaltigkeit achtet. Außerdem hat das Unternehmen, das sich selbst als "Passform-Spezialist" bezeichnet, die eigene Reparatur-Werkstatt gleich im Haus und gibt freiwillig fünf Jahre Garantie auf seine Teile.

Ihre, durchweg andere Vorzüge hat die Stadt Albstadt als Mitgift in die Ehe eingebracht und die Vertreter von "maier sports" sowie Fachjournalisten von Wander- und Freizeit-Magazinen zu einem Hüttenabend in die Traufganghütte Brunnental eingeladen, wo die Familie Hailfinger die Teilnehmer mit typischen Köstlichkeiten von der Alb verwöhnte: Flädlesupp’, Schäufele mit Linsen und Spätzle – und zum Nachtisch ein herbstlicher Ofenschlupfer.

"Erfolgreiches Unternehmen trifft auf erlebnisreiche Wanderregion", kommentierte Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow die Liaison seiner Stadt mit "maier sports" und nannte auch gleich die verbindenden Faktoren: "Wir setzten beide auf sehr hohe Qualität."

Überraschungsgäste beim Hüttenabend waren Bernhard Hurm und Uwe Zellmer vom Theater Lindenhof Melchingen, welche die teils von weit her angereisten Gäste den deftigen Älbler Humor verkosten ließen: "›Wart’ amoal g’schwind‹: ›Wart’ amoal‹ ist langsam, ›g’schwind‹ is schnell. Dazwischen ist alles offen. Da weißt du nicht: Ist’s eine Stunde oder eine Legislaturperiode!"

Ein weiterer Höhepunkt war die Aufführung des Image-Films zu den Traufgängen, in dem Kulturamtsleiter Martin Roscher und seine Kollegin Ursula Teufel zusammen mit Michael Sänger, dem Chefredakteur des Wandermagazins, die Hauptrollen spielen und der mit ungewöhnlichen Luftaufnahmen punktet: Wie Roscher dem Schwarzwälder Boten verriet, haben die Kameraleute dafür Drohnen eingesetzt, die hart an den Traufgangkanten fliegen.

Genau diese erkundeten die Fachjournalisten und Vertreter von "maier sports" dann am nächsten Tag, samt und sonders gekleidet in gelbe Jacken und schwarze Wanderhosen von "maier sports" mit besonders durchdachtem Belüftungssystem und persönlich geführt von Martin Roscher und Ursula Teufel. "Hier können wir unser System der Outdoor-Protection (Schutz beim Einsatz draußen, d. Red.) mal unter verschärften Bedingungen testen", scherzte Marketingleiter Stefan Taft – und sollte Recht behalten: Heftig herbstliches Wetter konnte den Wanderern nichts anhaben – und pünktlich als sie das Zeller Horn, den Punkt mit dem wohl schönsten Ausblick auf die Burg Hohenzollern, erreichten, riss die Nebelwand auf und zeigte den "maier sports"-Verantwortlichen, warum sie auf Albstadt als Partner setzen.