Sehr gerührt: Pfarrer Klaus Kucht, dem das Abendgebets-Team einen besonderen Abschied bereitete. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Abendgebets-Team verabschiedet Pfarrer Klaus Kucht

Von Karina Eyrich

Albstadt-Ebingen. Frieden hat der ganze Abend ausgestrahlt, an dem das Organisationsteam und die Besucher der Taizé-Andacht in der Thomaskirche Pfarrer Klaus Kucht verabschiedet haben.

"Frieden und Liebe geben", das seien auch die Leitworte von Frère Roger gewesen, dem Gründer der Taizé-Gemeinschaft, sagte Kucht: "Dieser Geist der Gemeinschaft hat nichts mit Naivität zu tun – er erweitert das Herz, und die Quelle des Friedens und der Gemeinschaft liegt in Gott." Mit seiner unvergleichlich klaren, einprägsamen Stimme sprach Kucht – ein letztes Mal als Pfarrer der Thomaskirchengemeinde – die Fürbitten in der Andacht, die nicht nur Gemeindeglieder der Thomaskirche gerne besuchen, um bei Kerzenschein und Musik zur Ruhe zu kommen. Kucht bat darum, dass Gewalt, Krieg und Terror ein Ende finden mögen, den Blick vor allem gen Israel gerichtet.

Für die 17 Jahren seines Wirkens in der Gemeinde dankte ihm anschließend Birgit Olk mit dem ganzen Abendgebets-Team: "Du hast Spuren hinterlassen, die bleiben", rief sie Kucht zu.

Der war sichtlich gerührt: "Als Kind hatte ich immer einen Kniff", verriet er mit Tränen in den Augenwinkeln: "Wenn ich traurig war, dachte ich an etwas Lustiges. Aber das hilft jetzt nicht mehr – das Abschiednehmen fällt mir schon schwer in diesen Tagen."

Und bevor Hans-Peter Merz zum letzten Mal an diesem Abend in die Tasten griff und Heidrun Bitzer auf ihrer Querflöte zauberte – beide umrahmten die Andacht mit wunderschöner Musik – zitierte Klaus Kucht die Dichterin Hilde Domin mit Worten, die so recht zu der beruhigenden Abendandacht passten: "Nicht müde werden und dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten."