Die Tailfinger Gruppe "Jaylbreak" bestritt am Samstagabend das musikalische Rahmenprogramm der Downhill-DM. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

An die 4000 Zuschauer erlebten gestern erstmals Deutsche Meisterschaften im Tailfinger Schalkental

Von Martin Kistner

Albstadt-Tailfingen. Rund 4000 Zuschauer säumten gestern die Downhill-Rennstrecke am Bikepark im Tailfinger Schalkental, auf welcher erstmals Deutsche Meisterschaften ausgetragen wurden – Albstadt hat seinem Ruf, ein Radsport-Dorado mit konkurrenzlos begeisterungsfähigen Fans zu sein, wieder einmal alle Ehre gemacht.

Das hatte am Vortag noch etwas anders ausgesehen: Der nachmittägliche Dauerregen sorgte dafür, dass die eingeschworenen Downhill-Freunde wenigstens zeitweilig unter sich blieben. Auch die Zahl der Liebhaber soliden Hard und Heavy Rocks, die die Bühne unterhalb des Lifthauses umlagerten, als am Samstagabend "Jaylbreak" Dampf machte, war vergleichsweise überschaubar. "Da hinten ist alles Familie", mussten die Musiker feststellen, waren aber dennoch dankbar: "Ihr seid wenige, aber ihr seid die Richtigen!"

Immerhin, im Vergleich zu den baden-württembergischen Meisterschaften im Vorjahr hat sich schon einiges getan – Holger Blum, Bikepark-Betreiber und DM-Ausrichter, konnte es am Konsum der Wurstwecken ermessen: Am Samstagabend waren schon über 700 weg; 2013 hätten sie noch das ganze Wochenende lang ausgereicht. Dennoch schätzte Blum den Entwicklungsrückstand seiner Disziplin zu diesem Zeitpunkt auf etwa 15 Jahre.

Vielleicht sind es weniger – der gestrige Publikumsandrang hat alle Erwartungen übertroffen. Die Fahrer waren davon sehr angetan – und übrigens auch von der Strecke, die mit ihrem speziell bei nassem Wetter heiklen Untergrund und der raschen Aufeinanderfolge von Schlüsselstellen durchaus höhere Anforderungen stellte, als viele vorher gedacht hatten. Die Diskussionen, ob Tailfingen meisterschaftstauglich sei oder nicht, dürften nach dieser Deutschen Meisterschaft ausgestanden sein.

Ein Wermutstropfen: Am Ende war die Strecke, die ursprünglich nicht unbedingt als selektiv angesehen worden war, es eben doch: Ein Fahrer aus Meßstetten, der in der Hobby-Klasse angetreten war, stürzte schwer und musste mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden.