Maja das Gupta erzählte in der Stadtbücherei von ihren Projekteindrücken. Foto: Alexander Stoll Foto: Schwarzwälder-Bote

Maja das Gupta: Schreiberin des Projekts "Theaterwerkstatt Schwäbische Alb" stellt ihre Eindrücke vor

2015 war sie als "Albschreiberin" im Rahmen der Literaturtage in hiesigen Gefilden unterwegs, den vergangenen Monat verbrachte sie wieder auf der Alb: Maja das Gupta.

Albstadt-Ebingen. Im Rahmen des Projekts "Theaterwerkstatt Schwäbische Alb" des Landestheaters Tübingen (LTT) sammelte die Projektautorin Maja das Gupta hauptsächlich in Winterlingen, Benzingen und Harthausen Eindrücke. Wie ihre Fragestellung aussah und wie diese Impressionen verarbeitet werden, stellte sie nun im Rahmen eines Werkstattgesprächs in der Ebinger Stadtbücherei vor.

Klein war die Runde, die sich im ersten Stock im Halbdunkeln eingefunden hatte, kein Vergleich zum Besucherstrom der Literaturtage. Für die spärliche Beleuchtung hatte sich Maja das Gupta – die selbst anfangs im Spotlicht saß – entschieden, weil die Besucher Ausschnitten von zwei Hörspielen lauschen sollten, die sie verfasst hat. Eines handelt von Deutschlands ersten beiden Pilotinnen und wie diese sich nach persönlichen Niederlagen das Leben genommen haben, das zweite nahm die Verhandlungen des NSU-Prozesses auf.

Während die Autorin bei den Pilotinnen wegen der zeitlichen Distanz auf Authentizität und damit Wiedererkennbarkeit setzte, legte sie beim NSU-Prozess auf einen gewissen Grad der Verfremdung Wert. Die Aussage einer der beiden Frauen, die zu hören seien, basiere auf den Erkenntnissen einer ehemaligen Kommilitonin, die sich in der Soziologie-Abschlussarbeit mit Rassismus in der Polizeiarbeit beschäftige, verriet Das Gupta. Sie selbst widme sich vor allem der Frage, wie man mit Biografien und Wiedererkennbarkeit umgehe.

Vielleicht findet sich mancher Einheimische in einem Hörspiel wieder

Eindrücke von ihrem Aufenthalt auf der Alb hat sie bereits in Blog-Einträgen verarbeitet. Jedoch solle das nicht das Ende vom Lied sein, schließlich vergehe meist einige Zeit, bis Text aus ihren Erlebnissen entstehe, erklärte die Autorin. Und so könnte es sein, dass trotz Verfremdung der eine oder andere Winterlinger, Benzinger oder Harthauser Züge von sich bei einer Figur der Hörspiele von Maja das Gupta wiederfinde.