Ob Konzertsaal oder Kirche: Die Orchesterfreunde und Brigitte Wendeberg wissen, wie man Klangräume füllt. Foto: Archiv Wendeberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Orchesterfreunde Albstadt wecken im Jubiläumskonzert Reminiszenzen an das Jahr 1975

Albstadt-Ebingen. Die Orchesterfreunde Albstadt feiern ihr 40-jährige Bestehen am Sonntag, 25. Oktober, mit einem Sinfoniekonzert in der Ebinger Festhalle. Beginn ist um 19 Uhr; es dirigiert Brigitte Wendeberg.

Das Programm lehnt sich keineswegs zufällig an das des ersten Konzerts an, welches das "Albstadt-Sinfonie-Orchester" vor 40 Jahren gab. Damals wurde das Klarinettenkonzert von Johann Stamitz gespielt, und Josef Reitmeier, Leiter des Städtischen Orchesters und Klarinettenlehrer an der Musikschule, war Solist.

Auch diesmal steht ein Klarinettenkonzert auf dem Programm, nämlich das von Wolfgang Amadeus Mozart – es entstand im Herbst 1791, weniger als zwei Monate vor Mozarts Tod, und war damit das letzte seiner Instrumentalkonzerte – bis heute gilt es als das Klarinettenkonzert schlechthin.

Den Solopart in diesem Konzert spielt Felicia Kern. Die gebürtige Nürnbergerin erhielt ihren ersten Klarinettenunterricht im Alter von sechs Jahren. Sie hat bei Ulf Rodenhäuser an der Musikhochschule München und bei Ralph Manno an der Musikhochschule Köln studiert und dieses Studium im Juli 2013 mit Auszeichnung abgeschlossen; seit kurzem studiert sie bei Norbert Kaiser an der Musikhochschule Stuttgart. Felicia Kern wurde 2008 mit dem Talentpreis der Stadt Fürth ausgezeichnet, war 2013 Preisträgerin des Hochschulwettbewerbs der Musikhochschule Köln und wurde im März 2015 als einzige deutsche Teilnehmerin zum internationalen Wettbewerb "Prager Frühling" zugelassen.

Wie schon vor 40 Jahren steht Ludwig van Beethovens erste Sinfonie auf dem Konzertprogramm. Beethoven war 30, als er sie im Winter 1800 vollendete – sie steht einerseits noch im Zeichen der schöpferische Auseinandersetzung mit den Vorbildern Haydn und Mozart, aber andererseits lässt sie bereits erkennen, dass sich hier einer anschickt, seinen eigenen Weg zu gehen.

Der Blick geht über die Wiener Klassik hinaus

Dass der Blick der Orchesterfreunde über die Wiener Klassik hinausgeht, wird am dritten Werk des Abends deutlich, der Konzertouvertüre "Die Hebriden" von Felix Mendelssohn.

Die Idee zu diesem Werk kam dem Komponisten 1829 beim Besuch der Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa; ihr thematischer Mittelpunkt ist das sich ständig wandelnde und im Kern doch immer gleich bleibende Element Wasser. Selbst Richard Wagner, der mit der Hetzschrift "Das Judentum in der Musik" den Grundstein zur jahrzehntelangen Diskreditierung Mendelssohns legte, rühmte den Schöpfer der Hebriden-Ouvertüre als "erstklassigen Landschaftsmaler."