Zu Gast im Brauhaus: Erwin Feucht und Agnieszka Brugger. Foto: Schwarzwälder-Bote

Grüne laden zu Vortrag und Diskussion ins Brauhaus Zollernalb ein. Syrischer Bürgerkriegsflüchtling erzählt über seine Flucht.

Albstadt-Ebingen - Im voll besetzten Saal des Brauhauses Zollernalb gingen Vortrag und Diskussion zu "Friedenspolitik in unfriedlichen Zeiten" über die Bühne, zu denen die Grünen eingeladen hatten. Eingangs rief der grüne Landtagskandidat Erwin Feucht seine Zuhörer auf, die Fluchtursachen in den Blick zu nehmen – sie gelte es zu beseitigen, damit den Menschen eine gefährliche Flucht und der Verlust ihrer Heimat erspart bieben.

Die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger, grüne Sprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung, zeigte in ihrem Vortrag zunächst die großen Zusammenhänge auf. Sie verwies darauf, dass die aktuelle Fluchtwelle nicht überraschend gekommen sei – und dass heute die Weichen für die Migrationen der Zukunft gestellt würden. So sei zum Beispiel bekannt, dass die Klimakatastrophe, sollten die Beschlüsse von Paris nicht effektiv und schnell umgesetzt werden, eine Fluchtbewegung von 200 Millionen Menschen auslösen könne.

Während eine einzige Bombe in kürzester Zeit Hass und Angst schüren und ein Staatswesen destabilisieren könne, seien, so Brugger, langwierige Prozesse notwendig, um zu Frieden und Versöhnung zu gelangen. Und diese verliefen keineswegs immer geradlinig, doch seien sie zwingend notwendig – militärisches Eingreifen hingegen sei nur sinnvoll, wenn damit ein realer ziviler Friedensprozess abgesichert werde und dafür ein UNO-Mandat vorliege. Doch nach wie vor seien die Mittel, die in vorbeugende und akute zivile Friedensarbeit investiert würden, winzig im Vergleich zum Verteidigungsetat und könnten ihre Wirkung nicht im erforderlichen Maß entfalten. Dies, obwohl man sich im Bundestag inhaltlich längst über ihre Notwendigkeit einig sei.

Ergänzt wurden die Ausführungen zur Komplexität des Konflikts von Khalil Thakriti, einem syrischen Bürgerkriegsflüchtling. Die aus dem Irak stammende Musikerin Shane setzte mit ihren Liedern immer wieder Ruhepole, in denen die Gäste über das Gehörte nachdenken konnten.