Die Alternative zu überfüllten Freibädern: Am Stausee bei Oberdigisheim ist noch jede Menge Platz für Badegäste. Foto: Archiv

Oberdigisheimer Gewässer bietet Erfrischung für alle, die es lieber etwas ruhiger angehen lassen wollen.

Meßstetten-Oberdigisheim - Der Oberdigisheimer Stausee zieht Badegäste von nah und fern an. Bei den heutigen hohen Temperaturen ist er eine gute Alternative zu überfüllten Freibädern.

Die Badesaison hat auch in Oberdigisheim begonnen. Bei Temperaturen von 24 Grad flüchteten sich gestern Nachmittag viele in die Nähe eines Gewässers. Während sich in so manchem Freibad ein Handtuch an das andere reiht, liegt der Oberdigisheimer Stausee ganz ruhig da. Nur höchstens 25 Leute erfrischen sich in dem kühlen Nass oder bräunen sich am Seeufer. Die Enten ziehen derweil völlig ungestört ihre Bahnen über den See.

Idyllisch eingebettet in die grüne Landschaft, scheint der Badesee ein wahrer Geheimtipp für Schwimmer und Planscher zu sein. "Unter der Woche ist hier nicht viel los", bemerkt eine Besucherin. Aber auch an Wochenenden sei es am See "viel chilliger" als in den meisten Freibädern. Auch an der Uhrzeit könne es liegen, meint Heiderose Roth von der Infothek des Rathauses Meßstetten: "Nach fünf Uhr ist mehr los."

Neben der Ruhe haben die Badegäste dort aber noch einen weiteren Vorteil: Sie müssen keinen Eintritt bezahlen und können kommen und gehen, wann sie wollen.

Seit 1983 ist der Oberdigisheimer Stausee in Betrieb. Vor sieben Jahren musste er entschlammt und vom Kamberkrebsbefall kuriert werden. Als der See dann wieder frisch befüllt war, installierte die Stadt eine Badeinsel darauf, die laut Bauamtsleiter Markus Wissmann "sehr gut angenommen wird." Umkleidekabinen kamen im selben Jahr dazu; das Toilettenhäuschen steht bereits seit 2001. Seit über zehn Jahren gehörten auch eine Kneippanlage und ein Barfußpfad zum Mobiliar.

Nach den neuen EU-Richtlinien muss regelmäßig die Qualität des Gewässers gemessen werden. Der Oberdigisheimer Stausee bewegte sich dabei so gut wie immer auf der "ausgezeichneten Qualitätsstufe". Einen Biber gibt es auch, weshalb gelegentlich mal ein Uferweg unter Wasser steht.

"Der See gehört zu unseren Hauptattraktionen" meint Wissmann. Am Wochenende sehe man auf dem Parkplatz öfters auch Autos mit Stuttgarter Kennzeichen. Seit es die neuen Hochalbpfade gibt, erfreut sich der See sogar eines noch größeren Zulaufs. "Wir merken den Unterschied schon" meint Thorsten Steidle, im Meßstetter Rathaus zuständig für Tourismus, "wir bekommen viele Anfragen."