Computer, Telefon, Unterschriftenmappe, Glücksbringer und den Schwarzwälder Boten: Beim Amtsantritt hat Oberbürgermeister Klaus Konzelmann alles da, was er braucht. Foto: Eyrich

Klaus Konzelmann ist seit Montag im Amt - und hat sich tierische Unterstützung geholt.

Albstadt - Seit Montagfrüh um 8 Uhr ist das Büro des Oberbürgermeisters wieder besetzt. Der Schreibtisch ist noch derselbe wie bisher, nur das Schild vor der Tür ist neu – und der Mann, dessen Namen es trägt: Klaus Konzelmann hat seinen Dienst angetreten.

Das Glücksschwein hat seinen Platz schon gefunden: Auf dem Seitentisch des Chef-Schreibtisches, gleich neben einer üppigen Grünpflanze, sitzt das namenlos Tier und grinst. Als ob es wüsste, dass es seinem Besitzer schon Glück gebracht hat: Im Wahlkampf hatte Klaus Konzelmann es von den Inhabern des Tailfinger Spielwaren-Fachgeschäfts Klein geschenkt bekommen – es hat gewirkt.

Ob die nächsten acht Amtsjahre glückliche oder eher harte werden, weiß Klaus Konzelmann freilich noch nicht. "Es stehen schwierige Aufgaben an", dessen ist er sich bewusst, und hat, so räumt er ein, in der Nacht zum Montag auch "nicht ganz so gut geschlafen" – nicht aus Sorge, sondern ob der Umstellung: "Das ist ja schon ein Neuanfang."

Pünktlich um 8 Uhr hat der 53-Jährige gestern seinen Dienst angetreten und sich erst mal um die Post gekümmert. Auch für den ersten Rundgang durchs Haus, um einigen Kollegen "Hallo" zu sagen, war schon Zeit – alle 700 Mitarbeiter sofort kennenzulernen, ist bei einer Verwaltung von der Größe eines mittelständischen Unternehmens freilich nicht möglich. Das hat Konzelmann sich peu à peu für die nächsten Wochen vorgenommen.

"Ab 14.30 Uhr steht ein Führungsgespräch an", verrät der neue Oberbürgermeister und weiß deshalb noch nicht, ob er es schafft, nach Feierabend bei der Eröffnung der Tiertafel vorbeizuschauen: "Das letzte Führungsgespräch hat bis 19 Uhr gedauert."

Im Chefzimmer sitzt noch immer die kleine Eule

Was hat sich im Chefzimmer verändert? Die Möbel sind dieselben geblieben, und auch die kleine hölzerne Eule neben der Eingangstür steht noch da. Der Ammonit auf dem Aktenschrank ist jedoch neu: "Den haben mir meine Kollegen von der Kriminalpolizei zum Abschied geschenkt", sagt Konzelmann und zeigt außerdem auf ein Bild eines Wildschweins, das ebenfalls ein ehemaliger Kollege gemalt hat: Das will der passionierte Jäger im neuen Büro auf jeden Fall aufhängen. Was dort bereits an Gemälden hängt, "kommt von der Galerie", berichtet er.

Gibt es bei einem Oberbürgermeister, der bisher stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei Balingen war, eigentlich Schnittmengen zwischen beiden Tätigkeiten? Klaus Konzelmann wirft einen Blick in seinen elektronischen Kalender und erblickt einen Termin: "Wie es der Zufall will, steht diese Woche noch das monatliche Polizeigespräch auf der Tagesordnung." Darin werde er dann über die aktuelle Lage und besondere Vorfälle unterrichtet, so Konzelmann. "Von der Kripo kommt seit der Polizeireform allerdings niemand mehr dazu." Die dadurch entstehende Lücke kann der Oberbürgermeister, der erst vor kurzem seinen Dienst bei der Kripo quittiert hat, ja diesmal noch füllen – ein echter Synergieeffekt.

Außerdem freut er sich schon auf die nächste Gemeinderatssitzung in der übernächsten Woche – gerade weil bei dieser Sitzung niemand sitzt: Der Waldbegang steht an. "Da ist die Atmosphäre dann etwas lockerer als sonst", sagt Konzelmann schmunzelnd. Ob er seinen Hund, den Münsterländer Eddie, mitnehmen wird, weiß er freilich noch nicht. Sein Glücksschwein allerdings bleibt auf dem Nebentisch sitzen. Schaden kann’s schließlich auf keinen Fall.