Ausnahmemusiker im Quartett: Peter Finger und seine internationalen Kollegen Foto: Brandner Foto: Schwarzwälder-Bote

Besondere technische Finessen bei der Acoustic Guitar Night im Stauffenberg-Schloss

Von Wolfgang Brandner

Albstadt-Lautlingen. Zum wiederholten Mal hat Peter Finger mit der "Acoustic Guitar Night" für volles Haus im Stauffenberg-Schloss gesorgt und riesige Begeisterung bei den Zuhörern ausgelöst: Freunde anspruchsvoller Gitarrenmusik kamen, dank Finger und Co., voll auf ihre Kosten.

Gitarrenbauer, Produzent, Komponist, Organisator und selbst ein hervorragender Gitarrist – das alles ist Peter Finger. Zusammen mit seinen stets wechselnden Musikpartnern stellt er in jedem Jahr ein neues Programm zusammen, mit dem er auf Tour geht; und Albstadt darf im Terminkalender nicht fehlen.

Den Konzertabend eröffnete der US-Amerikaner Tim Sparks aus Minneapolis. Sein Gitarrenstil steht fest in der Tradition der Südstaatenmusik: Gospel, Blues und Country-Folk verschmelzen bei ihm zu einem unverwechselbaren Sound, den er lässig und souverän präsentiert. Nicht weniger überzeugend war Markus Segschneider mit seinen drei Eigenkompositionen: Über einem "Walking Bass" bewegten sich zunächst Jazzakkorde, bevor eine fließende Ballade für Ruhe sorgte. Rhythmisch vertrackt und ungemein präzise war sein nächster Beitrag.

Dean Magrow verblüffte das Publikum, indem er mit Hilfe eines Magneten singende und schwebende Töne aus den Saiten hervorzauberte. Danach ließ er seiner Improvisationskunst freien Lauf, die auf einem eher einfachen, aber grundsoliden Rhythmus basierte.

Peter Finger selbst beeindruckte mit seinen vielschichtigen und gefühlvollen Kompositionen, die zwischen Folklore und Jazz anzusiedeln sind. Einen überraschend neuen Sound kreierte er mit einer speziellen Gitarre, in die er eine zusätzliche Basssaite eingebaut hatte. Auch der zweite Teil des Konzertes faszinierte und gewann noch an Spannung, als sich die Gitarristen zeitweise zum Quartett zusammen fanden.

Bekannte Standards, durch das Improvisationstalent dieser Ausnahmegitarristen mit viel Leben erfüllt, bewiesen wieder einmal ihre Durchschlagskraft. Das Publikum erklatschte sich zwei Zugaben, so dass der Konzertabend enorm lang geriet, was aber den eingefleischten Gitarrenfans durchaus entgegen kam.