Premiere für den Oberbürgermeister: In Laufen absolvierte Klaus Konzelmann seinen ersten Ortschaftstag als Stadtoberhaupt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftstag: Klaus Konzelmann und seine Dezernenten beginnen ihre Tour durch die Ortschaften in Laufen

Nach zweijähriger Karenz finden in Albstadt wieder Ortschaftstage statt, bei denen sich Albstadts Verwaltungsspitze vor Ort erkundigt, wo die Bürger der Schuh drückt. Den Anfang hat sie nun in Laufen gemacht.

Albstadt-Laufen. Und zwar mit einem eineinhalbstündigen Rundgang durch den Ort. Vom Ortsamt führte der Weg über die Jonasbrücke, deren Holzkonstruktion derzeit mit einigem finanziellem Aufwand saniert wird, zum Friedhof, dessen Leichenhalle dringend der Sanierungs bedarf – entsprechende Erläuterungen erhielten Oberbürgermeister Klaus Konzelmann und seine Dezernenten von Ortsvorsteher Peter Landenberger. Da nach ging es zurück zum leerstehenden Ortsamt – ein weiteres Sorgenkind, dessen Zustand laut Baubürgermeister Udo Hollauer in absehbarer Zeit wieder auf die Tagesordnung kommen soll. Danach wurden noch die Festhalle und ihre sanitären Anlagen, das Sportgelände und der Verbindungsweg, der von der Scheibenbühlstraße zum Geißwinkel und zur Waldstraße führt, in Augenschein genommen.

Der Weg war anschließend Punkt eins auf der Agenda der Sitzung, der außer den Ortschaftsräten und Verwaltungsvertretern noch 15 Bürger beiwohnten. Man war sich einig: Er wird wenig genützt und nicht mehr gebraucht. An seiner Stelle soll nun ein bisheriger Trampelweg, der von der Waldstraße in Richtung Ortsmitte führt, ausgebaut werden. In seinem unteren Teil sind Ausschwemmungen des Schotters ein Problem; Ortschaftsrat Wolfgang Bolkart empfahl als Lösung Pflastersteine. Der OB versprach abschließend, dass der Weg noch in diesem Jahr gerichtet wird.

Ähnliche Zusagen hätten Ortschaftsrat und Bürger auch gerne im Falle des Friedhofsgebäudes gehört. Die Bürger Willi Schwarz und Holmer Bosch monierten ebenso wie die Ortschaftsrätinnen Birgitt Frohme, Sabine Kappe und Christina Schlegel, es sei "viele Jahre nichts gemacht worden". Birgitt Frohme verwies darauf, dass Schimmel und Feuchtigkeit im unteren Bereich sich schlecht mit der Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter vertrügen. Baubürgermeister Udo Hollauer erklärte, die Stadt habe ihr zentrales Gebäudemanagement eingeführt, um solche Dinge künftig zu vermeiden.

Was tun? Für eine Sanierung sind in der mittelfristigen Finanzplanung 270 000 Euro vorgesehen – aber erst 2020. Nicht zielführend, fand der OB. "Wir wollen keine neue Leichenhalle, sondern eine schrittweise Sanierung", erklärte Wolfgang Bolkart. Hollauer schlug vor, das Dach zu verlängern und so mehr Wetterschutz für Trauergäste und Musiker zu schaffen.

80 Millionen Euro werde die Stadt bis 2020 in Baumaßnahmen investieren, berichtete Finanzbürgermeister Anton Reger – dies sei die vom Gemeinderat festgelegte Marschroute, "von der wir nicht abgehen können". Die Schwerpunkte: Kläranlagen, Schulen, Kindergärten. Um dem wachsenden Bedarf an Krippenplätzen gerecht zu werden, soll auf der Schulwiese ein neuer Kindergarten für vier Gruppen gebaut werden. Die Stadt habe ihren ersten Beitrag bereits geleistet, im Haushalt 2019 und 2020 seien jeweils 500 000 Euro eingestellt; der- zeit stehe man in Verhandlungen mit der Kirchengemeinde, die bislang die Trägerschaft hat – es geht vorrangig um die Finanzierung. Der OB wurde hier deutlich: "Die Kirche muss mit ins Boot." Sollte man sich einig werden, könnten die Bauarbeiten im Herbst 2018 beginnen. Frühestens.

Als weitere Themen brachte Armin Mann Hallenkonzeption und Sportförderrichtlinien zur Sprache – an beidem werde gearbeitet, beschied ihn Udo Hollauer. Zum Thema Baugebiete erklärte der Baubürgermeister, man führe Gespräche über die Bereiche Scheibenbühlstraße und Am Heersberg; auch der obere Teil von Buchenäcker komme in Betracht.

Für Gelächter sorgte abschließend Peter Landenberger mit Fotos von der angeblich "sanierten" Steinstraße, Laufens aktuellem Ärgernis. Sie zeigten einen Flickenteppich, an dem, so Landenberger, weder Auto- noch Radfahrer ihre Freude haben könnten.