Nein, das sind nicht die angehenden Lehrer – das Bild zeigt Seminardirektor Christoph Straub mit dem Chor der Kirchgrabenschule. Foto: Schwarzwälder-Bote

Lehrerseminar: Begrüßungsfeier für den neuen Anwärterkurs / Nur noch Ausbildung für die Grundschule

Bei einer Feier in der Festhalle Margrethausen hat das Seminar für Didaktik und Lehrerbildung die Lehramtsanwärter seines neuen Ausbildungskurses willkommen geheißen.

Albstadt-Margrethausen. Die 44 jungen Leute werden – ein Novum – ausschließlich auf den Berufsalltag des Grundschullehrers vorbereitet; der Grund dafür ist die Trennung der Lehrerstudiengänge für Primar- und Sekundarstufe. Die angehenden Pädagogen kommen aus Aichtal, Buchheim, Freiburg und Heidelberg, aber auch von außerhalb der Landesgrenzen, etwa aus Nürnberg. In den nächsten 18 Monaten werden sie als Beamte auf Widerruf an Schulen in den Landkreisen Sigmaringen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb ihren Vorbereitungsdienst leisten.

Zu Beginn der Feier sang der Chor der Ebinger Kirchgrabenschule unter der Leitung von Mathias Leippert zwei Lieder. Eines davon hieß "Anders als du" und passte thematisch ausgezeichnet zur Begrüßungsansprache von Seminarleiter Christoph Straub und dessen Stellvertreter Martin Schweiger – die Beiden verwiesen darauf, dass jedes Kind eine eigne Individualität besitze und die Aufgabe und besondere Herausforderung des Lehrers nicht zuletzt darin bestehe, sich die jeweilige Perspektive des Kindes zu eigen zu machen und die Welt mit seinen Augen zu sehen. Wie das praktisch aussehen kann, demonstrierten Straub und Schweiger in einem lebendigen Dialog; außerdem versicherten sie den Junglehrer, dass sie mit dieser Aufgabe nicht auf sich allein gestellt seien.

Der Stadt Albstadt dankte Christoph Straub für die langjährige Unterstützung des Seminars, den Leitungen und Mentoren der Ausbildungsschulen für die gute Kooperation und großes Engagement.

Die Schullandschaft befindet sich im Wandel

Anschließend verwies Bürgermeister Anton Reger die Junglehrer auf die vielfältigen Freizeitangebote Albstadts und der Zollernalb. Gernot Schultheiß, der Leiter des Staatlichen Schulamtes Albstadt, beleuchtete in seinem Grußwort die aktuellen strukturellen Veränderungen in der Schullandschaft – als da wären die Einführung der Gemeinschaftsschule, die Förderung der Inklusion, der Wegfall der Grundschulempfehlung sowie die Notwendigkeit, eine wachsende Zahl von Flüchtlingskindern an den Schulen zu integrieren. Viele Herausforderungen – der Beruf des Lehrers, findet Schultheiß, sei "der interessanteste, den das Land Baden-Württemberg anzubieten hat".

Der Personalratsvorsitzende Matthias Roemer-Peters versicherte den Junglehrern, dass der Standort Albstadt beste Voraussetzungen für eine gute Begleitung und Betreuung durch Seminar und Schulamt biete, versprach ihnen die Unterstützung des Personalrats, wenn es je Probleme geben sollte, und forderte sie auf, "neue Ideen und frischen Wind" zu bringen. Traditionsgemäß gestalteten die Lehreranwärter des Vorgängerkurses den Festaktes mit; ihre Seminarsprecher bekundeten hundertprozentige Zufriedenheit mit der Ausbildungsqualität am Lehrerseminar und boten Gespräch und Austausch mit dem neuen Kurs an. Unter der Leitung von Karl-Anton Schnitzer gab das Musikensemble des Seminars eine rhythmische Darbietung zum Besten, und die Theaterpädagogikgruppe un-ter der Regie von Dagmar Hofer gewährte szenische Einblicke in den Schulalltag eines Junglehrers.