Nordic-Walking-Übung mit der Zollerburg als Kulisse: Wolfgang Meißburger zählte in Albstadt zu den ersten, die mit zwei Stöcken liefen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Träger der Bürgermedaille: SCO-Chef Wolfgang Meißburger ist Sportpionier in Albstadt

Albstadt-Onstmettingen (mak). Zu den neun neuen Trägern der Albstädter Bürgermedaille gehört auch ein Onstmettinger: Wolfgang Meißburger, seit über 30 Jahren Vorsitzender des Ski-Clubs Onstmettingen.

1966 war er in den Verein eingetreten; schon bald übernahm er Verantwortung im Verein als Liftwart. 1981 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt; 1983 übernahm er den Vorsitz. In seine bisherige Amtszeit fielen entscheidende Weichenstellungen, die mit den neuen gesellschaftlichen und vor allem klimatischen Rahmenbedingungen zu tun haben, unter denen die Wintersportvereine heutzutage agieren: Der Schnee ist mit den Jahren immer weniger geworden; dafür hat sich die Zahl der Outdoor-Trendsportarten beträchtlich vermehrt.

Meißburger hatte früher als manch andere erkannt, dass Skilaufen in absehbarer Zeit nicht mehr abendfüllend sein würde, den Sommer für seinen SCO entdeckt und eine Vision von einem modernem Sportverein mit Ganzjahresprogramm entwickelt. Er wusste Alternativen anzubieten: erst den Triathlon, dann den Radsport und schließlich das Nordic Walking, dem er gewissermaßen das Tor nach Albstadt öffnete, indem er die einschlägigen Lizenzen erwarb und die ersten Kurse organisierte. Er zählte zu den Gründervätern des Nordic- Walking-Marathons und baute 2005 am Skilift in Onstmettingen ein "Nordic-Walking-Zentrum" des Deutschen Skiverbands auf. Gewiss, mittlerweile verfügen auch andere Sportvereine über beträchtliche Expertise in Sachen Nordic Walking – aber die Onstmettinger dürfen sich mit Fug und Recht als Pioniere betrachten.

Das war Wolfgang Meißburger freilich auch in anderer Hinsicht: 1995 zählte er zu den Initiatoren des "Albstadt-Bike-Marathons", der heute mit über 3000 Teilnehmern Albstadts größte und bedeutendste Sportveranstaltung ist. In diesem Jahr wird er zum 20. Male ausgetragen – Albstadt ist Radsport-Hochburg geworden. Nicht zuletzt dank Wolfgang Meißburger.

Wobei er über den neuen Trendsportarten das Skifahren, sei es alpin oder nordisch, nie vernachlässigte. Mit Tanja Fischer hat der SCO, der auf Jugendarbeit immer großen Wert legte, eine Rennsportlerin hervorgebracht, die den Namen Albstadt weit über die Region hinaus bekannt gemacht hat. Wolfgang Meißburger engagiert sich in der Pflege der Skiloipen in Albstadts Norden und war natürlich auch am Bau des zweiten Onstmettinger Schlepplifts, an Umbau und Erweiterung des Lifthauses und nicht zuletzt am Umbau des Waaghäusles zu einer Geschäfts- und Poststelle federführend beteiligt – der gelernte Schlosser und ehemalige Hausmeister der Raichberghalle und des Sportzentrums stellte dabei beträchtliche handwerklichen Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit.

Die hat sich dafür übrigens nicht erst jetzt revanchiert, sondern schon früher: Bereits 1989 wurde Wolfgang Meißburger mit Ehrennadel und Ehrenurkunde des Landes Baden-Württemberg bedacht.