Freunde der Natur im Allgemeinen und der Bienen im Besonderen waren der Einladung zum Filmabend des NABU gefolgt. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Monokulturen und die Varroa-Milbe setzen den Bienen zu / Treffen im Brauhaus Zollernalb

Von Beatrix Müller

Albstadt-Ebingen. Harte Zeiten für die einheimischen Bienen: Die Varroa setzt ihnen zu, und die Zahl der Blütenpflanzen, die ihnen Nahrung bieten, geht zurück. Das NABU-Projekt "Albstadt blüht – Bitz blüht" soll Abhilfe schaffen.

Ein Film mit den Titel "More than Honey", den der NABU im Brauhaus Zollernalb zeigte, sollte Aufschluss geben über die Bedeutung, welche die Bienen weit über die Honigproduktion hinaus für Natur und Landwirtschaft haben: Die heimischen Honigbienen werden gerne als "Liebesboten" der Botanik bezeichnet, denn durch die Bestäubung der Blütenstempel machen sie es, mehr noch als der Wind, erst möglich, dass sich die Flora fortpflanzt – ohne sie gäbe gut ein Drittel der Nutzpflanzen, die der Mensch verzehrt, überhaupt nicht. Und auch das Prädikat "fleißig" ist wohlverdient: Für die 500 Gramm Honig, die in ein handelsübliches Glas hineinpassen, müsste eine Biene 120 000 Kilometer zurücklegen – das sind drei Erdumrundungen.

Diese Strecke wird in Zukunft nicht kürzer werden, denn den Bienen fällt es immer schwerer, geeignete "Jagdgründe" zu finden: Zu "toten Wüsten", war im Brauhaus Zollernalb von Imkerseite zu hören, seien viele Privatgärten verkommen; Rasen und Koniferen, schlimmer noch: Stein und Kiesflächen prägten das Bild. Ähnlich traurig sehe es in der Landwirtschaft aus: Frühe Mahd und Monokulturen seien schädlich für die stationäre Imkerei, und die Wanderimkerei begünstige die Verbreitung von Schädlingen, die wiederum mit Pestiziden bekämpft würden. Am übelsten setzt derzeit die Varroa-Milbe den Völkern zu, ein Parasit, der in verdeckelten Brutwaben im Bienenstock prächtig gedeiht und sich als Folge des interkontinentalen Handels mit Bienenvölkern und -königinnen wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Hierzulande wird er ausschließlich mit organischen Säuren bekämpft, die sehr gut dosiert werden müssen, um der Biene nicht zu schaden. Albstadts Imker, die im Brauhaus gut vertreten waren, beklagen derzeit Ausfälle von rund zehn Prozent.

Was lässt sich tun? Im Brauhaus wurden die Landwirte unter anderem aufgefordert, die Wiesen wieder wie früher zweimal im Jahr zu mähen und den Maisanbau zu reduzieren – der Pollen sei "minderwertig". Im Übrigen erging der Aufruf an alle Gartenbesitzer, Pflanzenmischungen auszusäen, die Nahrung für alle Insekten lieferten.