Da freuen sich die Kinder, Konrektorin Carmen Kauderer (links) und Lehrerin Nina Gerth auf den Sponsorenlauf. Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim sechsten Sponsorenlauf zugunsten von Kinderhilfsprojekten sind wieder Schüler der Kirchgrabenschule dabei

Von Christoph Holbein

Albstadt-Ebingen. "Ich will mitmachen, weil ich es toll finde, zu spenden", sagt die neunjährige Cheyenne. Die Schülerin aus der vierten Klasse der Kirchgrabenschule ist eine von rund 100 Läufern, die für die Grundschule beim Sponsorenlauf im Rahmen des Albstadt City-Laufes teilnehmen.

Zum sechsten Mal findet dieser Sponsorenlauf zugunsten von Kinderhilfsprojekten statt, diesmal am Sonntag, 11. Oktober. Veranstaltet vom Rotary Club Ebingen unter dem Motto: "Schweiß für Kinder in Not" fließt in diesem Jahr der Reinerlös an zwei Vorhaben: nach Goma in der Demokratischen Republik Kongo, wo die Gelder das dortige Ernährungszentrum im Armenviertel Birere unterstützen, und an die Behindertenschule Teodossi in Veliko Tarnovo in Bulgarien. "Es geht uns darum, Initiativen Hilfe zukommen zu lassen, die in der Region verortet sind", sagt Holger Klein vom Rotary Club Ebingen-Zollernalb: diesmal der Bulgarienhilfe und der Organisation "Kinder brauchen Frieden", die dafür sorgt, dass in Goma die zwei Mahlzeiten am Tag für die zur Zeit 240 Kinder finanziert sind.

Logistisch – bei der Suche nach Sponsoren im Kreis der Verwandten, Bekannten und in der Nachbarschaft und dem Einsammeln der Spenden nach dem Lauf – und sportlich beim Lauf selbst "leisten die Kinder enormes", betont Norbert Wagner vom Rotary Club anerkennend. Cheyenne trainiert und läuft dabei mit ihrem Hund; der neunjährige Laurenz bekommt für jede gelaufene Runde 17,10 Euro von seinen Sponsoren und hat sich fest vorgenommen, 18 oder 19 Runden zu absolvieren und damit sein Ergebnis vom vergangenen Jahr mit 17 Runden zu steigern: "Ich finde es schön, den Armen zu spenden", sagt der leidenschaftliche Schwimmer.

Das Ereignis ist eine "Erfolgsgeschichte"

In den zurückliegenden fünf Jahren war der Sponsorenlauf eine "Erfolgsgeschichte", die weit mehr als 100 000 Euro einbrachte. Dabei waren die Schüler der Kirchgrabenschule im vergangenen Jahr besonders erfolgreich, stellten die beste Schule, was auch ihnen selbst nutzte, denn die prozentual gesehen zur Gesamtschülerzahl drei teilnehmerstärksten Schulen erhalten ein Drittel der jeweils von ihnen erlaufenen Spendensumme zurück, um damit Projekte in ihrer Schule zu finanzieren. Damit lohnt es sich in zweifacher Hinsicht, Energien freizusetzen und sich einen Tag ins Zeug zu legen, vor allem wenn am Streckenrand eine Stimmung wie bei Olympischen Spielen herrscht.

Die neunjährige Nina ist deshalb motiviert, für diesen "guten Zweck" mindestens zehn Runden zu laufen, und der gleichaltrige David, für den es beim vergangenen Mal "sehr toll" gewesen ist, hat sich zwölf bis 13 Runden vorgenommen. Seit zwei Jahren läuft er jeden Tag, abends von 18 bis 19 Uhr. Sie alle haben jede Menge Sponsoren gefunden. "Die Kinder machen das konsequent, sammeln danach auch die Spenden eifrig ein, so dass die Erfolgsquote bei 95 Prozent liegt", erklärt Norbert Wagner. Den erlaufenen Geldbetrag rundet der Rotary Club noch auf.

Eine Runde ist 400 Meter lang. Auf die gehen die Kirchgrabenschüler in diesem Jahr erstmals in ihren grünen Schul-T-Shirts, was Konrektorin Carmen Kauderer und Lehrerin Nina Gerth, welche die Teilnahme der Kirchgrabenschule organisiert, besonders freut. Der neunjährige Johannes ist deshalb schon heiß auf den Lauf: "Ich mache mit, weil die armen Kinder Geld bekommen und es mir Spaß macht." Aus diesem Grund will er so viele Runden wie nur möglich laufen: "Es ist toll, wenn die Zuschauer klatschen." Sein Klassenkamerad und Altersgenosse Thomas möchte mindestens zehn, elf Runden drehen, hat sich darauf vorbereitet und ist im Sommer oft Fahrrad gefahren.

Ohnehin steht an der Kirchgrabenschule alles im Zeichen des Sponsorenlaufs, trainieren die Kinder momentan im Sportunterricht ausschließlich Laufen: "Es gibt nur Laufspiele und dergleichen, bis die Veranstaltung gestartet ist", erläutert Nina Gerth.

So hat alle der Ehrgeiz gepackt, alle wollen helfen und alle fiebern dem Ereignis entgegen – oder wie es Cheyenne formuliert: "Ich freue mich richtig auf den Lauf."