Langjährige Mitglieder hat die Onstmettinger Bank geehrt. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Onstmettinger Bank: Mitgliederversammlung quittiert einen insgesamt positiven Jahresabschluss

Von Beatrix Müller

Die Onstmettinger Bank hat bei ihrer Generalversammlung in der Festhalle Rückschau auf ein insgesamt gutes Jahr 2015 gehalten. Allerdings wurde nicht verhehlt, dass die anhaltend niedrigen Zinsen wachsende Probleme bereiten und kreative Lösungen gefragt sind.

Albstadt-Onstmettingen. Rund 4900 Einwohner hat Onstmettingen – der Kundenstamm liegt 900 Köpfe darüber und die Mitgliederzahl nur etwa 1100 Köpfe darunter – und damit bei 71 Prozent, die allemal überdurchschnittlich sind. Wie kommt eine Genossenschaftsbank zu solchen Zahlen? Nicht zuletzt dank den zufriedenen Kunden, welche die Onstmettinger auch außerhalb des Orts bereitwillig weiter empfehlen, sei das Image ausgezeichnet, kommentierte Vorstandsmitglied Armin Schmid.

Zu den Geschäftszahlen: Die Bilanzsumme ist um 2,3 Millionen Euro auf 126 Millionen gestiegen, die Kundeneinlagen um etwa fünf Millionen auf 106 Millionen und das Kreditvolumen auf 58 Millionen Euro. Dagegen haben sich die Bankverbindlichkeiten um 4,2 Millionen Euro verringert, und das Eigenkapital ist um mehr als sieben Prozent gestiegen. Die Eigenkapitalausstattung liegt damit über dem Verbandsdurchschnitt; den Eigenkapitalsanforderungen von "Basel III" entspricht das Institut schon heute. Auch dank gesunkener Verwaltungsaufwendungen ist der Ertrag gestiegen, und zwar auf 295 000 Euro, von denen 118 000 Euro – rund 40 Prozent – als Dividende ausgezahlt werden. Die beläuft sich damit auf 4,25 Prozent. An die Stadtkasse überwies die Onstmettinger Bank 145 Millionen Euro Gewerbesteuer.

Schöne Zahlen – Probleme gibt es dennoch. Mit der Finanzmarktregulierung plagen sich alle Genossenschaftsbanken herum – Vorstand Dieter Boss zitierte den Baufinanzierungsexperten Max Herst mit den Worten, mancher Kunde sei "derart gut geschützt, dass er weiterhin in Miete wohnen müsse". Die Onstmettinger Bank bewältigt wachsenden bürokratischen Aufwand, indem sie ihn "outsourcet" oder an den Verbund delegiert.

Ein noch drängenderes Problem stellt das Zinsniveau dar – Negativ-Zinsen für kurzfristige Geldanlagen scheinen nicht mehr fern zu sein; wer auf klassische Bankanlagen setzt, erlebt laut Dieter Boss eine reale Geldentwertung. Die Alternative seien Sachwerte, Fonds und solide Aktien – oder die Mitgliedschaft in einer Genossenschaftsbank: "Die Dividende ist der neue Zins" zitierte Armin Schmid das Handelsblatt. Umgekehrt muss auch die Bank sich etwas einfallen lassen, um bei belastend niedrigen Zinsen noch Gewinne zu erwirtschaften. Neue Geschäftsmodelle und Ertragsquellen müssen her.

Die gekürzte Fassung des Prüfungsberichts des Württembergischen Genossenschaftsverbandes präsentierte die Aufsichtsratsvorsitzende Ute Gonser – er enthält keine Beanstandungen. Ortsvorsteher Siegfried Schott lobte die Onstmettinger Bank für ihr gutes Ergebnis, und auch Anton Reger, der Erste Bürgermeister, bezeichnete die Bilanz als eindrucksvoll und das dauerhafte Vertrauen zwischen Bank, Mitgliedern und Kunden als Schlüssel zum Erfolg. Bei den Aufsichtsratswahlen wurden Martin Sauter, der dem Gremium seit 2004 angehört, und Hubert Leichtle, der seit 2010 dabei ist, für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Zahlreiche langjährige Mitglieder der Onstmettinger Bank hat Vorstandssprecher Dieter Boss geehrt. Die Jubilare erhielten als Zeichen des Danks Wein und Geschenkkörbe.

60 Jahre: Ludwig Metzger, Willy Pflumm, Willy Kretz, Fritz Schwellbach.

50 Jahre: Willi Nüssle, Myrta Konzelmann, Gerhard Kaufmann, Gerhard Sauter, Siegfried Hillenbrand, Willi Hermann Rapp, Rolf Stiefel, Rudolf Schneider, Hans Boss, Karl Niemeck, Kurt Heinz Alber, Günter Boss, Claude André Reveillé, Harald Büchel.

40 Jahre: Edeltraud Ammann, Gunter Mattes, Konrad Sykora, Herbert Albert Vötsch, Harald Kächele, Renate Lucht, Helmut Mendler, Melanie Bosch, Paula Böckle, Ruth Bernhardt, Gerhard Klaus Dieringer, Rainer Gündler, Heinz Lochmann, Mathias Horst Mendler, Karl-Heinz Merz, Barbara Mezger, Adolf Karl Walz, Jürgen Ammann, Michele Giuliano, Manfred Knobel, Irene Maria Wieder, Rainer Haasis, Gerhard Franz Mackwitz, Siegfried Malkus, Peter Müller, Helga Sauter, Herbert Klemens Schreiner.