Halb Schwabe, halb Italiener, aber ganz komisch: Heinrich Del Core Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwäbischer Albverein: Comedian krönt das Jubiläumsfest zum 125-jährigen Bestehen

Mit links hat der schwäbisch-italienische Comedian Heinrich Del Core beim ausverkauften Festabend des Schwäbischen Albvereins Onstmettingen die Herzen der Zuschauer erobert.

Albstadt-Onstmettingen (müb). "Die besten Geschichten schreibt das Leben", weiß Heinrich Del Core. Mit dem Spiegel in der Hand ist der italienische Schwabe ganz nah an seinem Publikum, und das stürzt sich mit ihm in die Wogen des Lebens – italienische Landes- und Menschenkunde gibt’s beim Comedy-Abend unter dem Motto "Alles halb so wild" aus Anlass des 125-jährigen Bestehens des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Onstmettingen, noch gratis dazu.

Der Kabarettist ist einer, der mit offenen Augen durchs Leben geht und das Politikgeschehen verfolgt. Sein Publikum nimmt er mit auf die Reise zu den "Lächerlichkeiten" des Lebens. Dass die Zuhörer sich in mancher Situation wiederfinden, äußert sich in vergnügten Lachern.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, so erzählt Del Core, der nach seinem im Krieg gefallenen Onkel Heinrich benannt ist, wisse um seinen Migrationshintergrund: Vater Italiener, Mutter Rottweilerin. Damit wird der Träger der roten Lackschuhe zum Brückenbauer und erklärt seinem Älbler Publikum mit Sonnenbrille auf der Nase die Eigenheiten der Italiener. Etwa, warum diese sich immer in den Schritt fassten: Ein Aberglaube ist schuld – sie täten es immer dann, wenn eine schwarze Katze den Weg kreuze.

Die 13-jährige Jenny aus dem Publikum staunt nicht schlecht, wie der Komiker seine Geburt nachstellt: Die Saugglocke, mit der man ihn damals auf die Welt geholt hatte, ersetzt nun eine Abflussglocke.

Auch in die Zukunft blickt Del Core, etwa auf künftige Neuerungen wie die Alkoholsensoren im Auto, die dafür sorgten, dass Betrunkene auch noch nach Hause laufen müssten. Allerdings fragt sich der ehemalige Zahntechniker, warum bei allen Neuerungen die Bohrgeräusche beim Zahnarzt noch die alten sind. Köstlich: Der Comedian demonstriert, wie der Patient – "hm, hm, hm" – antwortet auf die Fragen, die der Dentist ihm während des Bohrens stellt.

Unter den Zuhörern findet der leidenschaftliche Sammler von Sanifair-Karten edle Schenker und revanchiert sich mit einer Zugabe mit Häppchen aus seinem neuen Programm. Darin erfährt das Publikum einmal mehr, wie sich doch die Zeiten ändern: Was früher nach dem Abitur die Reise an den Bodensee war, wo man von Mücken kostenlos gestochen wurde, sei heute der Gang ins Tattoo-Studio – alles andere als kostenfrei.