Strahlende Gesichter beim heiteren und besinnlichen Weihnachtsfest im Spitalhof

Albstadt-Ebingen (müb). Mehr als 40 Gäste sind der Einladung der evangelischen Kirchengemeinde zur Feier an Heiligabend im Gemeindehaus Spitalhof gefolgt. Ohne diese "gelebte Nächstenliebe", so die Besucher, würde der Abend für manche in Einsamkeit und Traurigkeit enden.

Vorwiegend Frauen sind es, für die diese langjährige Tradition im Spitalhof schon "rettenden Charakter" hat – sei es nach dem Tod ihres Mannes oder weil sie alleinstehend sind. Aber auch etliche alleinlebende Männer kommen gerne. Für eine 92-Jährige Ebingerin und ihre 69-Jährige Tochter gehört der Abend schon lange zur Tradition. Zum ersten Mal dabei sind zwei Paare aus Bitz, und auch für eine 22-Jährige würde der Abend zuhause und allein in Melancholie enden, und sie freut sich besonders, dass sie "die Zusammengehörigkeit von jung und alt" so erleben darf.

Eine alleinstehende Frau bringt es treffend auf den Punkt: "Ohne, dass man die Leute kennt, ist man sofort in Gemeinschaft, und man hat das Gefühl, man macht es richtig." Ob nun im Vorfeld angemeldet oder – wie so mancher – spontan entschlossen: Alle Feier-Freudigen werden mit stimmungsvoller Tischdekoration, einem aufwendig gebastelten Weihnachtsstern der Geschwister Schatz, einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum und den darunter liegenden Geschenken empfangen.

Nach dem gemeinsamen Lied "Alle Jahre wieder" wird Christine Scheffolds von allen Seiten gelobter Kartoffelsalat mit Saitenwürstchen serviert. Bedient werden die Gäste von Brigitte Konzelmann und Pfarrerin Verena Engels: Sie moderiert nicht nur den Abend, sondern erfreut mit Flöteneinlagen die Gäste und läutet die Bescherung ein. Bei netten Gesprächen kommen sich die Menschen näher.

Mit dem Weihnachtslieder-Raten – die Anfangstöne spielt Walter Schwarz auf der Mundharmonika, die er dafür nach Jahrzehnten wieder ausgepackt hat, im Wechsel mit den Konzelmanns Klavierklängen – entsteht schnell eine lockere, heitere Atmosphäre. Unter den drei Gewinnern ist Mathias Thiemann, der in seiner kurzen Ansprache ankündigt, sein Geschenk an seine kranken Eltern zuhause zu übergeben.

Ilse Mathias begleitet danach die Polonaise mit ihrer Ziehharmonika. Dabei geben sich Fremde die Hand, stehen Spalier und erleben so Gemeinsamkeit, ebenso wie beim gemeinsamen Weihnachtsliedersingen.

Ein Buchstabenspiel bringt so manchen Kopf zum Rauchen, und des Rätsels Lösung ist "der Lobgesang auf Weihnachten". Die leckere Nachtisch-Tafel gespendet von Gemeindegliedern, lädt zum Schlemmen und Genießen ein, und nach der Bescherung überreicht Verena Engels all jenen, die hinter diesem sehr gelungenen Fest stehen, eine Rose mit den Worten: "Ihnen allen gemeinsam ist: Sie haben es von ganzem Herzen gemacht."