Margrethausen, Lautlingen und Ebingen soll noch in diesem Jahr VDSLbekommen

Von Martin Kistner

Albstadt. Jetzt ist es auf einmal sehr rasch gegangen: Möglicherweise bekommen die Margrethausener zu Weihnachten 2013 ihr langersehntes schnelles Internet. Die Deutsche Telekom will im Lauf dieses Jahres die technischen Voraussetzungen dafür schaffen.

Lange schien gar nichts zu gehen – und dann rannte die Stadt Albstadt mit einem Mal offene Türen bei der Telekom ein: Einer telefonischen Anfrage von Baubürgermeister Udo Hollauer folgte bereits Anfang Januar ein erstes Gespräch, und nur einen Monat später ist man sich handelseinig: Gestern setzten Hollauer und Martin John, regionaler Vertriebsleiter der Telekom für Breitbandausbau ihre Unterschriften unter eine gemeinsame Absichtserklärung.

Die hält fest, dass die Telekom in diesem Jahr ihr Datennetz in Ebingen, Margrethausen und Lautlingen dergestalt ausbauen wird, dass Ende des Jahres jeder User mit einer Geschwindigkeit von mindestens 25 Megabit pro Sekunde Daten downloaden kann. Unter günstigeren Umständen erreicht die Übertragungsgeschwindigkeit sogar 50 Megabit pro Sekunde; das hängt davon ab, wie weit der jeweilige User vom Kabelverzweiger entfernt ist. Jeder zusätzliche Meter Kupferkabel bremst; bei 750 Metern reicht es – zumindest heute – nicht für mehr als 25 Megabit pro Sekunde.

Aber immerhin ist Kupfer wieder eine Option für die Telekom, die sich lange Zeit auf das Projekt "Fiber To The Home" (FTTH), auf Deutsch "Glasfaser bis zur Haustür" kapriziert hatte. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass diese schöne, neue Technologie entsetzlich teuer ist – die Verlegung eines einzigen Kilometers Glasfaser kostet 70 000 Euro – und dass sich aus dem vermeintlich antiquierten Material Kupfer wesentlich mehr Tempo herausholen lässt als gedacht: Laut John hat sich technisch einiges getan.

Vor allem aber hat man bei der Telekom eingesehen, dass der Bedarf an schnellen Datenverbindungen wesentlich höher ist, als man meinte, und dass er jetzt befriedigt sein will und nicht erst in einem Jahrzehnt. Die Konsequenz für Albstadt: Die Telekom wird im Lauf dieses Jahres 88 Kabelverzweiger in Ebingen, Lautlingen und Margrethausen mit VDSL-Technik ("Very High Speed Digital Subscriber Line") aufrüsten und, wo das nicht geht, neue an günstigeren Standorten errichten. Die Verteilerkästen bekommen zusätzlich Stromanschlüsse und Belüfter; sie werden zwangsläufig auch größer und klobiger, aber das dürfte der Internetgemeinde in den drei Ortschaften egal sein. Hier und da wird man auch graben, aber in den meisten Fällen existieren die Leerrohre bereits, durch welche die Glasfasern zu den Verzweigern geführt werden. Im Mai, verspricht John, "wird man schon etwas sehen", zu Weihnachten soll das neue Internet "buchbar" sein – vorausgesetzt, bei den Arbeiten kommt nichts dazwischen.

Das letzte Wort ist damit aber noch nicht gesprochen: Die Telekom beabsichtigt, den Standard mit Hilfe neuer Software 2014 noch einmal anzuheben: Dann sollen Download-Geschwindigkeiten von 100 und Upload-Geschwindigkeiten von 40 Megabit drin sein. Warum nicht schon jetzt? Laut Martin John steht die neue Software noch nicht zur Verfügung, und mit der Bundesnetzagentur wird auch noch verhandelt. Die Kosten des diesjährigen Albstädter Netzausbaus beziffert er mit rund fünf Millionen Euro – die, sehr zur Freude der Stadtväter, die Telekom ganz allein finanziert.