Schulbesuch ist Luxus in Uganda: Ibrahim (oben links), der Enkel von Janine Siebers Gastoma, ist einer der vielen Jugendlichen, die ihre Ausbildung nicht selbst finanzieren können. Für sie will die Albstädterin nun sammeln. Fotos: Sieber (3)/Müller (1) Foto: Schwarzwälder-Bote

Janine Sieber aus Albstadt sammelt Spenden, damit ugandische Kindern zur Schule gehen können

Von Beatrix Müller

Albstadt-Ebingen. Im Herbst war Janine Sieber aus Ebingen zum ersten Mal in Uganda und hat sich in das Land und seine Menschen verliebt. Der ersten Reise ist mittlerweile eine zweite gefolgt – doch beim Reisen allein mag Janine Sieber es nicht belassen.

In Deutschland herrscht Schulpflicht, und der Schulbesuch ist kostenlos – kaum ein Schüler macht sich klar, welch einen Luxus diese vermeintliche Selbstverständlichkeit bedeutet. In Uganda ist das anders: Nicht nur der Besuch des Kindergartens kostet Geld, sondern auch der Grundschulbesuch – von der Sekundarstufe ganz zu schweigen. Wer keines hat, der kann sich die Schule nur von außen anschauen – und ist damit verurteilt, arm zu bleiben, denn allein Schulbildung eröffnet den Weg zum sozialen Aufstieg.

Entsprechend motiviert und lernwillig sind die jungen Leute und empfinden es als besonders deprimierend, wenn sie aufhören oder unterbrechen müssen, weil auf halbem Weg das Geld ausgegangen ist.

Schulische Zwangspausen sind an der Tagesordnung in Uganda; nicht selten begegnet man 15-Jährigen, die immer noch die Grundschule besuchen, und viele sind bereits über 20, wenn sie endlich einen einfachen Schulabschluss haben.

Ein Beispiel: Ibrahim, ein Enkel von Janine Siebers ugandischer "Gastoma", will Ingenieur werden und hatte immerhin die Sekundarstufe 5, die ugandische Entsprechung zur deutschen Kursstufe, erreicht, als er die Schule verlassen musste, um das weitere Schulgeld zu verdienen. Er arbeitete ein Jahr lang in der Reinigungsfirma seines Onkels; pro Monat erhielt er 40 Euro.

Zu wenig: Für den Unterricht, den er bis zum Abitur noch absolvieren müsste, benötigt er zwischen 100 bis 250 Euro pro Drittel-Jahr.

Ihm und anderen seiner Altergenossen möchte Janine Sieber nun helfen. Sie hat begonnen, Spenden zu sammeln, und möchte das Kindern und Jugendlichen in Uganda zukommen lassen, die sie persönlich kennt und von denen sie weiß, dass sie Unterstützung bei der Finanzierung ihrer Schul- und Weiterbildung benötigen.

Die Übergabe der Spenden will sie auf ihrem Blog janinesieber.blogspot.com mit Fotos dokumentieren, außerdem sollen einige der Empfänger über ihren Schulunterricht berichten. Janine sagt ihren Spendern ferner absolute Transparenz zu: Auch über die Höhe der Spendeneinnahmen wird im Blog Rechenschaft abgelegt.

Weitere Informationen: projektuganda@gmail.com janinesieber.blogspot.com