Hoffen auf viele Stifter (von links): Walter Schwaiger, Marlies Haist, Steffen Mark Schwarz, Thorsten Rach, Martin Franzki, Ulrich Bäuerle, Klaus Backhaus, Ilze Druvina, Sabine Kemmler und Walter Böger. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelische Kirche: Gemeinden wollen Stiftung für mehr Nachhaltigkeit gründen

Zwei Säulen soll sie haben, die "Stiftung Kirchen + Musik Ebingen", die – so hoffen die Initiatoren – am dritten Advent gegründet werden soll. Nächstes Jahr. Bis dahin gilt es, Stifter zu finden – und die sind wichtiger denn je.

Albstadt-Ebingen. Nein, mit dem maroden Dach und der sanierungsbedürftigen Gebäudehülle der Martinskirche hat es nichts zu tun, dass die evangelischen Kirchengemeinden in Ebingen die Stiftung "Kirchen + Musik Ebingen" gründen wollen. Zumindest nicht direkt. Die nun anstehende, teure Sanierung hat aber allen Verantwortlichen klar gemacht, wie wichtig es ist, von Zeit zu Zeit in die Kirchen zu investieren, anstatt abzuwarten, bis die Schäden richtig groß sind.

Nachhaltigkeit ist das Zauberwort, das der geschäftsführende Pfarrer Walter Schwaiger, seine Kolleginnen Marlies Haist und Ilze Druvina sowie Ulrich Bäuerle, der Vorsitzende des Gesamtkirchengemeinderats, und die Kirchengemeinderatsvorsitzenden Walter Böger von der Friedenskirche, Klaus Backhaus von der Martinskirche und sowie die Ratsmitglied Sabine Kemmler und Thorsten Rach, ihr Mann Martin Franzki und Martinskantor Steffen Mark Schwarz in diesem Zusammenhang am häufigsten in den Mund nehmen.

Nachhaltig die Martins-, die Thomas und die Emmauskirche zu erhalten, ist das Ziel, und zwar "ohne dass kommende Generationen in Zeiten, da die Gemeindeglieder weniger werden und damit die Einnahmen sinken, das Geld zusammenkratzen müssen", wie Franzki betont.

Nachhaltigkeit – das gilt aber auch für die zweite Säule der Stiftung, die Kirchenmusik. Allein von der guten Vernetzung von Martinskantor Steffen Mark Schwarz hängt bisher vieles von dem ab, was das Musik- und Kulturprogramm bereichert und viele Zuhörer – nicht nur evangelische Christen – in die Kirchen bringt. "Zudem gehört die Kirchenmusik zum Verkündigungsauftrag", betont Schwaiger. Und dass die Pflege von Instrumenten wie der Rensch-Orgel in der Martinskirche, deren Ausreinigung nicht mehr fern ist, teuer werden kann, ist ebenfalls bekannt.

Das Finanzamt will nicht mitverdienen

Die evangelischen Gemeinden haben daher einen Ausschuss gegründet, um die Stiftung mit den zwei Säulen vorzubereiten: Kirchen und Musik. Doch nun geht die Arbeit erst richtig los, denn Stifter wollen erst einmal gefunden werden.

2500 Euro Einlage pro Person, Familie oder Verein erhoffen sich die Initiatoren. Bis zu einer Million – auf zehn Jahre verteilt – ist die Einlage steuerlich absetzbar, und auch von Einlagen aus Erbschaften wird das Finanzamt nichts einbehalten, heißt es in der Broschüre, die Martin Franzki gestaltet hat und die in den Pfarrämtern erhältlich ist – Zeichnungsbrief inklusive. Sobald das anvisierte Ziel von 250 000 Euro Einlage – Pi mal Daumen – erreicht ist, soll die Stiftung gegründet werden, und erst dann wird tatsächlich eingezahlt.

Dank günstiger Zinssätze – wegen der Verbindungen der Landeskirche springt mehr heraus als bei herkömmlichen Banken – hoffen die Initiatoren auf genügend Erträge, damit "die Kirche in der Stadt" bleibt, wie Schwaiger betont. Übrigens könne jeder entscheiden, in welche der beiden Säulen er oder sie investieren wolle, so Schwarz.

 Beim Konzert "Ein feste Burg ist unser Gott" am Sonntag, 11. Dezember, ab 17 Uhr in der Martinskirche können sich Interessierte über die Stiftung informieren.