Quirlige Göre und ihre Freunde mischen mit einer Musical-Party das Thalia-Theater auf

Von Sabine Miller

Albstadt-Tailfingen. Was mögen Kinder mehr als das eigene Geburtstagsfest? Wie aufregend für ein kleines Mädchen schon der Tag vor seinem sechsten Geburtstag ist, davon erzählt "Conni – Das Musical": Das Kölner Cocomico-Theater hat die temporeiche Show für Kinder jetzt auf die Bühne des Thalia gebracht.

Wenn ein Theater schon Wochen vor einer Vorstellung ausverkauft ist, dann muss die Inszenierung gut sein – auf "Conni – das Musical" trifft das zu. Conni, das quirlige Mädchen mit Schleife im Haar und Ringelpulli, gibt es seit über 20 Jahren. Mehr als 50 Bücher sind mittlerweile im Carlsen Verlag erschienen. Im Musical schlüpft, frisch und frech, Anne Bendenbender in die Rolle der Göre, die es gar nicht erwarten kann, sechs Jahre alt zu werden und damit schon groß zu sein und in die Schule zu kommen.

Doch zunächst muss sie für einen weiteren Morgen den Kindergarten besuchen und das, obwohl der Tag sehr turbulent beginnt: Papa sucht den Autoschlüssel, Mama hat Heuschnupfen und niest ganz fürchterlich und ihr kleiner Bruder Jakob wirft ihren Teddy munter durch die Gegend. Selbst im Kindergarten ziehen Freundin Julia – sehr keck gespielt von Suse Starzak –, Kumpel Simon und Erzieherin Hanne alle Register, damit es dem angehenden Geburtstagskind nicht langweilig wird.

Am Nachmittag schließlich steht Tortenbacken auf dem Plan. Misslich nur, dass Conni vergisst, den Backofen einzuschalten. Doch Mama rettet die Situation. Annika Päs verkörpert sowohl Connis Mutter als auch die Erzieherin Hanne. Besonders bei deren Tanzpassagen fällt sie durch ihre gespannte, explosive Körperhaltung auf, die das ohnehin schon sprühende Bewegungsfeuer der Inszenierung reichlich schürt.

Die Tanzeinlagen halten die Räder der Handlung am Rollen und die Liedtexte der mitreissenden Musikstücke sind dabei, in Versform gepackt, ganz fabelhaft auf Knirpse zugeschnitten.

Auch die Spielfreude der Akteure ist famos. Immer wieder bringen die Produktionen des Cocomico-Theaters mit ihrem künstlerisch-kreativen Ansatz selbst Erwachsene zum Staunen. Allein die hochwertige und aufwändige Dekoration und die Kulissen gleichen einer visuellen Wundertüte.

Die sich stetig wandelnden Lichtstimmungen setzen dem Bühnenbild aber die Krone auf: Die Bühne wird zum bunten Märchen und öffnet Kinderfantasien Tür und Tor.

Das junge Publikum im Thalia war von alledem hellauf begeistert, zumal die Darsteller der Kölner Truppe es regelmäßig einbezogen und zum Mitmachen aufforderten.

Dann endlich ist es Zeit für Conni, ins Bett zu gehen, zu singen und zu träumen: "Morgen wird’s was zum Geburtstag geben, was werde ich wohl morgen erleben?". Wunderschön gestaltet ist die dazugehörige Traumszene mit der schwebenden Lichtfee.

Als Conni aufwacht, ist sie enttäuscht. Wo sind die Geschenke, wo die Geburtstagsgäste?

Die überraschen das Geburtstagskind und lassen es zusammen mit den Jungs und Mädels in den Zuschauerreihen bei der Feier richtig krachen, bis der aufgemischte Bühnenspaß zu Ende ist – viel zu früh.