Arthur Kawesa zeigte den Gläubigen, wie Ostern in seiner Heimat gefeiert wird. In der Emmauskirche erblühten Wasserblumen mit Botschaften darin. Fotos: Nölke/Capobianco Foto: Schwarzwälder-Bote

Ostern: Christliche Gemeinden feiern die Auferstehung mit besonderen Gottesdiensten

Das Osterfest als wichtigstes Fest der christlichen Kirchen haben die katholischen und evangelischen Gemeinden in Albstadt gefeiert, dabei aber durchaus unterschiedliche Traditionen gepflegt.

Albstadt. Das Osterfeuer und das Licht stand im Mittelpunkt der Osternacht, die in den katholischen Kirchen Heilig-Kreuz in Ebingen, St. Elisabeth in Tailfingen sowie in den weiteren Stadtteilen gefeiert wurde. Am Osterfeuer entzündeten die Gläubigen die Osterkerzen, und in St. Elisabeth trug Dekan Anton Bock die Kerze beim Ruf "Lumen Christi – Deo Gratias" in die dunkle Kirche hinein, wo die Ministranten sie an die Gläubigen weitergaben. Anschließend ging es zum feierlichen Exsultet, dem Osterlob, das Diakon Fabian Ploneczka vorsang. Den Gottesdienst umrahmte der Kinderchor von St. Elisabeth stimmkräftig und mit einem kleinen Anspiel, das die Abschnitte der Osternacht erklärte. Auch die Weihe des Taufwassers gehört zu Ostern: Dazu tauchte Ploneczka die Osterkerze zum Segensspruch des Dekans ins Wasser. Die Volksweihung mit dem frisch gesegneten Wasser durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen. Mit dem Lied "Fest soll mein Taufbund immer stehen" erneuerten die Katholiken ihr Taufversprechen, ehe Dekan Bock Ostergrüße sprach und Pater Arthur Kawesa sie mit Klatschen und Tanzen, wie es in seiner afrikanischen Heimat Tradition ist, überbrachte.

Pfarrer Andreas Gog weihte im Festgottesdienst in der Ebinger Hedwigskirche die Osterspeisen und Osternester und wiederholte mehrmals den feierlichen Gruß "Jesus lebt, er ist wahrhaft auferstanden".

Daran, dass es Frauen waren, die zuerst Zeuginnen der Auferstehung Jesu wurden, erinnerte Pfarrerin Ilze Druvina in der evangelischen Emmauskirche in Ebingen, wo das Team der Kinderkirche einen besonderen Gottesdienst am Ostersonntag mitgestaltete. "Jesus lebt! Wenn wir ihn in unserem Herzen tragen, ist er immer unter uns", habe Johanna gesagt – eine Frau, die mit Magdalena am Grab gewesen war, um Jesus zu salben.

Bereits am Eingang erhielten alle bunte gefaltete Zettel in Form geschlossener Blüten. Zu Besuch waren fünf besondere Gäste, die in einem Anspiel von ihren Erlebnissen mit Jesus berichteten: Einer erzählte, dass er Jesus in seine Grabkammer geholt habe. Menschen kamen zu Wort, die Jesus im Leben begleitet hatten, bei Heilungen dabei waren, aber auch beim Verrat, der Verurteilung und Kreuzigung. Und: als der Stein vor das Grab gerollt wurde. Obwohl sie Wache gehalten hätten, sei es beim Öffnen leer gewesen.

Während sie sprachen, stimmte die Gemeinde immer wieder eine Strophe des Liedes "Alle Knospen springen auf" an. Die Gottesdienstbesucher legten ihre Blüten in Wassergefäße am Altar, wo sie sich entfalteten und verborgene Botschaften enthüllten.

Im Anschluss waren alle eingeladen zum Osterfrühstück mit selbst gebackenem Hefezopf, Milch vom Bauernhof, Kaffee und süßen Leckereien. Selbstverständlich hatte der Osterhase auch in der Kirche Süßes versteckt, und die Kinder durften gemeinsam auf Osterhasenjagd gehen.