Christoph Hohl dirigierte das Städtische Orchester beim Bürgerfest, dem zweiten seiner Art. Foto: Eyrich

Klaus Konzelmann informiert zur Stadtentwicklung. Seitenhieb gegen Tübinger OB.

Albstadt - "Was im vergangenen Jahr so alles ging, was im laufenden Jahr so alles geht und was in den kommenden Jahren gehen könnte", hat Oberbürgermeister Klaus Konzelmann zum Thema seiner Rede beim zweiten Bürgerfest gemacht.

"Ein Konzept jagt das andere" – und auf den aktuellen Stand derselben ging Oberbürgermeister Klaus Konzelmann beim Bürgerfest ausführlich ein: Mit dem Wohnbauflächenkonzept folge Albstadt der Vorgabe des Landes für "Innen- vor Außenentwicklung", zumal 68 Hektar an innerstädtischen Flächen leer stünden. "Notorische Klingelputzerei" sei manchmal nötig, um solche Brachen zu aktivieren. An deren Besitzer appellierte Konzelmann: "Bringen Sie diese auf den Markt!", zumal sie als Baugrund gebraucht würden.

Seitenhieb auf Tübinger OB

Einen kleinen Seitenhieb auf den Tübinger OB Boris Palmer, der, obwohl Konzelmann ihn Tage zuvor noch mit den korrekten aktuellen Zahlen versorgt hatte, Tübingen als "Schwarm-" und Albstadt als "Schrumpfstadt" bezeichnet habe, mochte sich Konzelmann nicht verkneifen: Seit 2012 mit knapp 44.000 sei die Zahl der Einwohner auf – Stand: Jahresende 2016 – 45 .236 Personen gestiegen. "Von wegen Schrumpfstadt!"

Und der Zuzug gehe weiter – schließlich sei Albstadt "eine Wohlfühlstadt", wie die Bürgerbefragung für das Stadtmarketingkonzept gezeigt habe: "Pfunde" wie die "perfekte Infrastruktur, umrahmt von herrlicher Natur", gelte es nun noch besser zu vermarkten.

Was geht sonst? Das Stadtoberhaupt nannte die Erfolgsgeschichte der schnell voll belegten Technologiewerkstatt, auf die andere Kommunen neidvoll blickten, die "prächtig gedeihende neue Mitte Tailfingen", den für 2018 geplanten Bau des Edeka-Marktes anstelle des AC-Kaufparks, die Aufstockung des Sanierungsgebiets "Südliche Stadtmitte Tailfingen" auf 2,16 Millionen Euro, das Sanierungsgebiet in Truchtelfingen mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro, den Bau vieler neuer Wohnungen und die florierende Wirtschaft: 18 500 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Albstädter, 8300 Berufseinpendler und eine Arbeitslosenquote, so niedrig wie seit langem nicht: "Albstadt ist der erfolgreichste Wirtschaftsstandort im Zollernalbkreis."

Jetzt ist Burgfelden auch mal dran

Als Beitrag dazu soll die Versorgung mit schnellem Internet im gesamten Vorwahlbereich 07432 bis Herbst abgeschlossen sein, und auch Burgfelden sei nun dran.

Weil die Gewerbeflächen an die Grenzen stießen, sollen schon Ende 2016 die Weichen für "Hirnau" in Lautlingen gestellt werden, wo 25 Hektar zur Verfügung stünden. Die Landesregierung kritisierte Konzelmann, weil sie im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum den Schwerpunkt diesmal auf Wohnungsbauförderung gelegt habe und Unternehmen der Region, die erweitern und Arbeitsplätze schaffen wollten, leer ausgegangen seien.

Stolz ist Konzelmann auf die geplante Schaffung des Premiumwanderwegs "Traufgängerle" für Familien mit Kindern und auf Investitionen im Bildungsbereich. Er betonte den Wert der Hochschule, die in der Gartenstraße erweitern wolle. Außerdem prüfe die Stadt, ob sie ein kommunales Forstamt einrichten solle. Entscheidungen kündigte er für den Herbst an.

Dass die Albstädter sich weiterhin aktiv am Stadtentwicklungskonzept "Albstadt 2030 – Zukunft gestalten" beteiligen könnten, vergaß Konzelmann nicht zu erwähnen. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Sitzungsunterlagen und vieles mehr auf der Internetseite der Stadt erhältlich sei: "Zum Marketing gehört auch Transparenz!"

Musikalisch bereichert hat das Bürgerfest das Städtische Orchester Albstadt unter der Leitung von Christoph Hohl, das – in dezenter Lautstärke – auch noch weiter spielte, als die Gäste sich am reichhaltigen Buffet noch bis in die Nacht hinein unterhielten.