Wie man sieht, überfährt das Räumfahrzeug die Mitte des Kreisverkehrs – aber das gehört zum Konzept des Minikreisels. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder Bote

Technischer Ausschuss: Verwaltungsspitze weist Kritik an Planungen für Tailfingens neue Mitte zurück

Albstadts Stadtverwaltung wehrt sich gegen Kritik an der Edeka-Ansiedlung in der Hechinger Straße in Tailfingen und am neuen Kreisverkehr im Tailfinger "Dreieck".

Albstadt-Taiflingen. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann und Baubürgermeister Udo Hollauer haben am Dienstag in einer Sitzung des Technischen und Umweltausschusses sowohl Forderungen einzelner Bürger zurückgewiesen, den Tailfinger AC-Park nicht durch einen Edeka-Markt, sondern durch Grünflächen zu ersetzen, als auch die Kritik an der Größe und der Vorläufigkeit des neuen Minikreisels am Kreuzungspunkt von Erich-Kästner- und Ludwigstraße. Sowohl die beiden Verwaltungsvertreter als auch Gemeinderäte aus verschiedenen Fraktionen betonten, dass die Stadt vertraglich gebunden sei, dass das Gelände des AC-Parks Edeka gehöre und andere deshalb nicht mir nichts dir nichts darüber verfügen könnten, und dass die Entscheidung, einen Vollsortimenter in der Tailfinger Ortsmitte anzusiedeln, durch einen Ratsbeschluss demokratisch legitimiert sei.

Udo Hollauer bekräftigte in diesem Zusammenhang, dass Tailfingen erwiesenermaßen einen Vollsortimenter benötige: Gerade im Lebensmittelbereich sei nicht zu erwarten, dass der Online-Handel dem vor Ort den Rang ablaufen werde; zudem erhoffe man sich von einem zentral gelegenen Vollsortimenter auch eine Geschäftsbelebung im innerstädtischen Einzelhandel. Philipp Kalenbach von der FDP schlug in die gleiche Kerbe: "Ohne Frequenzbringer geht es nicht; das belegen alle Statistiken."

Der zweite Kritikpunkt, zu dem die Stadtverwaltung Stellung nahm, war der provisorische Kreisverkehr an der Südostecke des Tailfinger "Dreiecks". Zu klein geraten, monieren die Tadler, und nur provisorisch – warum habe man hier nur halbe Sache und nicht Nägel mit Köpfen gemacht? Ganz einfach, erklärte Udo Hollauer: Unter der Kreuzung verliefen jede Menge Leitungen, die man erst erneuern könne, wenn der südwestliche Zipfel des Markts zur Sanierung anstehe – der sei aber erst 2020 an der Reihe.

Vorher, nämlich in diesem Jahr, stehe der zweite Bauabschnitt des Markts auf der Agenda, 2019 dann nach der Fertigstellung des EdekaMarkts die Kronen- und die Hechinger Straße – in dieser Zeit, in der Verkehrsbehinderungen in der Hechinger Straße vorprogrammiert seien, werde die Stadt ganz bestimmt nicht die Kapazität von Tailfingens zweiter Nord-Süd-Achse durch eine Baustelle beeinträchtigen. Vielmehr sei man stolz darauf, dass sie rechtzeitig vor dem Beginn der Bauarbeiten in der Hechinger Straße fertig geworden und in vollem Umfang nun passierbar sei.

Und die Kritik, der Kreisel sei zu klein? Ignoriert laut Hollauer, dass die Passierbarkeit der nur angedeuteten Verkehrsinsel das Grundprinzip des Minikreisels sei, also kein Versehen, sondern Kalkül – von dieser Sorte Kreisverkehr gebe es etliche in Albstadt. Schon jetzt, so Hollauer, könne die Stadt versprechen, dass der endgültige Kreisverkehr größer ausfallen werde, da man mittlerweise noch weiteren Baugrund erworben habe, und dass sein Mittelpunkt etwas weiter in Richtung Pfeffinger Straße verschoben werde, so dass er leichter zu befahren sei. Die Insel in der Mitte werde dann gepflastert – aber wohlgemerkt so, dass die Laster immer noch über sie hinüberrollen können.

Ein weiteres Problem, das die Hechinger Straße betrifft, sprach Olaf Baldauf an: Busse, die beim Halten vor dem bisherigen AC-Park wegen Platzmangels und exponierter Heckpartie die Warnblinkleuchte einschalten müssten. Auch hier, versprach Udo Hollauer, werde die neue Planung für die Hechinger Straße Abhilfe schaffen.