Lea Ringwald, die Jugendbeteiligungsbeauftragte der Stadt Albstadt, erntete im Gemeinderat viel Lob für ihre Arbeit. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Jugendbeteiligungsbeauftragte erhält festen Platz im Stellenplan der Stadt

Auf Beschluss des Gemeinderats verankert die Stadt Albstadt den Posten einer "Jugendbeteiligungsbeauftragten" mit 25 Prozent einer Vollzeitstelle dauerhaft im Stellenplan.

Albstadt. Die Stadt Albstadt muss – und will – ihre Jugendlichen künftig stärker an kommunalen Entscheidungen beteiligen und hat deshalb die Initiative "Jugend macht was – in Albstadt" ins Leben gerufen. Der Auftrag, diese Initiative zu begleiten, ging 2016 an Schulsozialarbeiterin Lea Ringwald; mit der am Donnerstag gefällten Entscheidung des Gemeinderats erhält er eine dauerhafte Perspektive.

Ringwald hat ihre Arbeit im September aufgenommen und, wie die Gemeinderäte lobend vermerkten, in zehn Monaten einiges erreicht. Die Stadt muss wie alle Gemeinden des Landes eine im Dezember 2015 in Kraft getretene Bestimmung der Gemeindeordnung umsetzen, wonach Jugendliche in allen sie betreffenden Fragen gehört werden müssen; das kann, muss aber nicht im Rahmen eines Jugendgemeinderats geschehen – in Albstadt, auch das wurde in der Gemeinderatssitzung deutlich, steht man dieser Institution eher skeptisch gegenüber; sie wird als nicht sonderlich nachhaltige Alibiveranstaltung angesehen.

Auf der Suche nach Alternativen haben sich Ringwald, der zuständige Amtsleiter Jo Triller und Wolfgang Schuldis, Chef des Kinder- und Jugendbüros, mit Schülervertretern aus den weiterführenden Schulen zusammengesetzt und sondiert, was Not tut. Danach erhielt das Kind einen Namen – siehe oben – und im Rahmen eines Schülerwettbewerbs ein Logo. Auf einem Fragebogen konnten Albstadts Schüler ihre Vorstellungen und Wünsche äußern; das Ergebnis lässt sich so zusammenfassen: mehr Aktivitäten in den Schulpausen – viele Jugendliche sind mittlerweile bis in den Nachmittag hinein in der Schule –, mehr Aufenthalts- und Rückzugsräume, bessere Verkehrsverbindungen, mehr W-Lan-Hotspots, ein Park zum entspannten Flanieren und am Wochenende "Party". Vor allem aber bedarf es einer Kommunikationsplattform – derzeit ist eine Internetseite in Arbeit.

Die Gemeinderäte waren am Donnerstag voll des Lobs für das bereits Erreichte. Lara Herter (SPD), die Jüngste in der Runde, forderte einen "ebenerdigen und barrierefreien" Zugang der Jugend zur Kommunalpolitik, empfahl, Politik und Party organisch zu verbinden, und setzte die wahlkämpferische Spitze, der Vorstoß des Stuttgarter Gesetzgebers – damals regierte noch die SPD – habe Albstadt den hilfreichen Anstoß gegeben, "die Formate zu modernisieren". Worauf Oberbürgermeister Klaus Konzelmann anmerkte, die Jugendbeteiligung in Albstadt sei schon früher vorbildlich gewesen – zwei Jugendforen pro Jahr seien mehr, als andere vorweisen konnten.