Viele suchten sich während des ökumenischen Gottesdienstes im ‘ Schlosshof ein schattiges Plätzchen. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

Sternwallfahrt: 250 Gläubige beider großer Konfessionen ziehen nach Lautlingen und feiern dort einen ökumenischen Gottesdienst

Albstadt-Lautlingen. Annähernd 250 Gläubige haben bei hochsommerliche Temperaturen an der Sternwallfahrt teilgenommen, zu der alle Kirchengemeinden im Eyachtal aufgerufen hatten.

Ihr Ziel war Lautlingen; den weitesten Weg hatten die wenigen Burgfelder, die sich daher auch als Erste auf den Weg machen mussten. Gemeinsam mit den Pfeffingern zogen sie dann nach Margrethausen, wo vor der Klosterkirche eine Verpflegungsstation auf sie wartete – spätestens hier war die Pilgerschar vollends auf stattliche Größe angewachsen. Auf dem weiteren Weg nach Lautlingen hielten sie an vier Stationen inne – buchstäblich – und beteten gemeinsam.

Die Laufener Gläubigen hatten sich die evangelische Kirche als Ausgangspunkt ihrer Wallfahrt ausgesucht, während sich die Lautlinger Christen beider Konfession im Hof der Ignaz-Demeter-Schule versammelten. Von dort zogen Laufener und Lautlinger dann gemeinsam zum Schlosshof, dem Schauplatz des ökumenischen Gottesdienstes. Sein Motto lautete "Barmherzig wie der Vater", und zwar nicht nur, weil die Katholiken das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit feiern, sondern weil Barmherzigkeit für alle Christen, auch für die evangelischen, ein zentrales Thema ist. Pfarrerin Nicole Gneiting brachte das in ihrer Predigt überzeugend zum Ausdruck: "Das Herz lässt sich nicht zwingen", erklärte sie. Doch der Glaube könne die Herzen der Menschen öffnen und Empathie für Sorgen und Nöte anderer Menschen wecken – wie, das veranschaulichte Gneiting an Beispielen aus dem Alltag. Pfarrer Thilo Hess griff abschließend ihre Stichwörter und Gedankengänge auf und warb ganz konkret für Offenheit gegenüber den Flüchtlingen im Land und in der Region.

Die beiden evangelischen Geistlichen waren natürlich nicht die einzigen Protagonisten – die Organisation und die Lasten der Programmgestaltung waren auf viele Schultern verteilt.

Chorsänger aus Laufen und Kirchensinger aus Lautlingen waren daran ebenso beteiligt wie der Posaunenchor Laufen, Lektoren aus den verschiedenen Kirchengemeinden und natürlich die am Ende stark verschwitzten Ministranten und die pastoralen Vertreter Pater Kaycee McDonald, Michael Weimer und Markus Gneiting. Nicht zu vergessen die Helfer hinter den Kulissen, die den Schlosshof für den Gottesdienst vorbereitet und sich um die Verpflegung gekümmert hatten.

Denn natürlich konnten sich die Gläubigen am Ende der Wallfahrt auch ganz weltlich-sinnlich im Schatten der Bäume mit kühlen Getränken erfrischen und sich die eine oder andere Wurst, gegrillt vom Lautlinger Kirchengemeinderat, genehmigen.

Der Erlös der Verkäufe kommt verschiedenen sozialen Projekten zugute, die Gottesdienstkollekte dem Tafelladen Ebingen.