Der gekennzeichnete Bereich der Johannes-Feyrer-Straße soll umgebaut werden. Plan: Stadt Albstadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Mitte Tailfingen: Gemeinderat stimmt mit Verspätung dem Umbau der Johannes-Feyrer-Straße zu

Der Albstädter Gemeinderat hat am Donnerstag mehrheitlich beschlossen, die Tailfinger Johannes-Feyrer-Straße im Sommer umzubauen und die zwei Fahrspuren im zentralen Verkehrsdreieck von Adler-, Ludwig- und Feyrer-Straße durch eine einzige zu ersetzen.

Albstadt-Tailfingen. Wäre es nach der Stadtverwaltung gegangen, dann hätte der Gemeinderat bereits im Dezember die Weichen für die Einführung der 2015 beschlossene neuen Verkehrsführung gestellt. Doch der war in der letzten Sitzung des Jahres störrisch. Vor allem die Christdemokraten monierten, wenn zeitgleich mit dem Abbruch des AC-Kaufparks auch noch das Dreieck umgebaut werde, seien beide Hauptverkehrsadern von Tailfingen blockiert und der Infarkt programmiert.

Außerdem hätten sie gerne abgewartet, wie sich Verkehrsaufkommen und -beziehungen nach der Eröffnung des neuen Edeka-Markts entwickeln würden, um bei der Planung eventuell noch reagieren zu können. Und sie wollten konkrete Zahlen zur Staugefahr an den neu ent-stehenden Vorfahrtsstellen im und beim Dreieck. Der Beschluss wurde vertagt.

Am Donnerstag stand er erneut auf der Tagesordnung. Der Abbruch des AC-Parks ist auf Winter verschoben; Edeka wird nun doch erst 2018 bauen – damit war ein Argument vom Dezember hinfällig geworden. Den Einwand, ein einspuriger Verkehr im Dreieck würde zu permanentem Stopp-and-Go führen und den Verkehrsfluss strangulieren, hat die Stadt durch eine Verkehrserhebung zu zerstreuen versucht. Dreimal wurden am 19. Januar an drei Vorfahrtsstellen im Bereich der Bauernscheuer Autos gezählt, morgens von 6.45 bis 8 Uhr, mittags von 11.45 bis 13 Uhr und abends von 16.45 bis 18 Uhr. Das Ergebnis: Der Rückstau war nie länger als vier Wagen, nur an der Mündung der Adler- in die Pfeffinger Straße wurde er abends einmal sieben Fahrzeuge lang. Damit, findet Baubürgermeister Udo Hollauer, könne man leben.

Die Edeka-Bauzeit bleibt eine Unbekannte

Weiterhin offen ist die Frage, ob der Bau des neuen Edeka-Markts auf der Brache des AC-Parks das Verkehrsaufkommen in der Tailfinger Innenstadt nachhaltig beeinflussen wird. Deshalb hatten drei CDU-Stadträte den Antrag gestellt, erneut zu vertagen und bis zur Edeka-Eröffnung zuzuwarten – außerdem befürchteten sie, dass die Edeka-Umleitungen und die Verlangsamung des Dreieckverkehrs vereint auch dann den Verkehrskollaps herbeiführen könnten, wenn nicht an beiden Stellen gleichzeitig gebaut werde.

Sie fanden für diesen Vorstoß auch in der SPD Verbündete – aber keine Mehrheit im Gremium. Diese war diesmal gegen das Vertagen – und für den Beschluss von 2015.

Ihr Hauptargument: Zu einer funktionstüchtigen Verkehrslösung gehöre nicht nur staufreie Fahrt, sondern auch Verkehrssicherheit, zumal für die Schwächsten, nämlich die Alten und die Kinder, die Bewohner der Augustenhilfe und die Lutherschüler. 20 Gemeinderäte gaben ihre Zustimmung zur Entwurfsplanung, die das Büro BS Ingenieure für die anstehende Umgestaltung des Kreuzungsbereichs von Johannes-Feyrer- und Adlerstraße erstellt hat.

Die sieht Ein-Richtungs-Verkehr auf einer Spur, Schutzstreifen für Radfahrer, eine Verkleinerung der Straßenfläche zugunsten des Gehsteigs und sechs neue Parkplätze vor dem Haus für betreutes Wohnen vor.

Der Mini-Kreisel muss bis 2019 warten

Der Umbau der Mündung der Adler- in die Ludwigstraße und der Bau eines auch zum Markt hin geöffneten Minikreisels an der Ecke von Ludwig- und Feyrer-Straße müssen noch bis 2019 warten. Bis dahin will man sich auf den noch nicht ausgebauten Straßenabschnitten mit einem Provisorium, sprich: mit gelben Streifen behelfen.

Der Verkehr von und nach Langenwand und Stiegel wird während der Bauarbeiten über die Lange Straße respektive Martin-Luther-Straße und die Katharinen- beziehungsweise Höfenstraße umgeleitet.