Zum Ende des Kindergartenjahres müssen die noch verbleibenden Kinder auf dem Hohberg die Sachen packen und in die Johannes-Raster-Straße oder die Eberhard­straße umziehen. Archiv-Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten: Stadt Albstadt reagiert mit dem Bedarfsplan auf unterschiedliche Entwicklungen in den Stadtteilen

Von Karina Eyrich

Die stark gestiegene Nachfrage nach Kindergartenplätzen für unter Dreijährige und die nach längeren Betreuungszeiten sind die deutlichsten Trends im Bericht Jo Trillers zum Kindergartenentwicklungsplan – mit entsprechenden Konsequenzen.

Albstadt. Nicht nur die – noch nicht feststehende – Zahl von Flüchtlingskindern, sondern vor allem die verstärkte Nachfrage nach längeren Betreuungszeiten und mehr U3-Plätzen stellt das Amt für Familie, Bildung, Sport und Soziales sowie die Albstädter Kindergärten vor eine große Herausforderung. Bei allen derzeitigen und anstehenden baulichen Maßnahmen hätten die Planer deshalb die Möglichkeiten zur Erweiterung des Angebots im Blick, betonte Amtsleiter Jo Triller in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Ihn freut es, dass es gelungen war, drei vakante Mitarbeiterstellen zum 1. Juli wiederzubesetzen, und dass nun auch eine elektronische Anmeldung via Internet möglich ist – sie entbinde die Eltern freilich nicht von der Pflicht, sich mit ihrem Kind persönlich im gewünschten Kindergarten vorzustellen. Ebenfalls positiv: Die Zahl der Kinder in Albstadt steigt nach einem Tief im Jahr 2010 wieder: Damals zählte die Behörde 308 Kinder zwischen null und sechs Jahren, inzwischen sind es 364 – und 2016 schon 54.

Wie sieht es in den Stadtteilen aus? In Ebingen laufen Gespräche mit der evangelischen Kirchengemeinde über eine Sanierung des Kindergartens in der Danneckerstraße, und der Umbau des Kindergartens St. Josef ist bereits beschlossen. Die Kita Malesfelsen will eine zusätzliche Kleingruppe Ü3 einrichten, weil sie in den bisherigen nicht alle Kinder der U3-Betreuung integrieren kann – die Stadt will sie dabei unterstützen.

In Tailfingen plant die evangelische Kirchengemeinde die Sanierung der Kita Heusteigstraße, die katholische Kirchengemeinde eine Sanierung der Kita St. Elisabeth. Die als Puffer vorgesehenen U3-Plätze in der Tailfinger Kita Veilchenweg seien seit Herbst 2015 ausgebucht, sagte der Amtsleiter und schlug außerdem vor, eine Regelgruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine weitere Ganztagsgruppe umzuwandeln – das könnte überhaupt häufiger nötig werden, denn in einigen Stadtteilen ist die Zahl der Kinder, die 2017 drei Jahre alt werden, sehr hoch.

Die evangelische Kirchengemeinde will eine weitere Krippengruppe einrichten und durch Verlängerung der Betreuungszeiten eine zusätzliche Ganztagsgruppe schaffen.

Zum Jahresende sollen die Lichter in der Onstmettinger Einrichtung Hohberg ausgehen.

Der im Stadtteil eingerichtete Puffer war nie gebraucht und die Reduzierung der Kindergärten daher beschlossen worden. Von den derzeit noch 20 Kindern wechseln elf im September in die Grundschule, der Rest wird auf die Kitas in der Johannes-Raster-Straße und der Eberhardstraße verteilt, wo sich durch kleine Umbaumaßnahmen je eine weitere Kleingruppe einrichten lässt.

Elf wechseln zur Schule, der Rest in andere Kindergärten

Weil der Sanierungsstau in der Eberhardstraße 21 hoch ist, muss die Stadt in den nächsten Jahren handeln. Für das Nachbargebäude Eberhardstraße 23 sucht die Stadt einen Käufer. In Pfeffingen ist die Zahl der Betreuungsplätze aufgrund sinkender Kinderzahlen reduziert worden. Ein Anstieg zeichnet sich aber bereits wieder ab. Auf niedrigem Niveau schwanken auch in Margrethausen die Kinderzahlen stark, während sie in Lautlingen sinken und in Laufen steigen, weshalb dort eine weitere Kleingruppe geschaffen wurde. Dort fasst die evangelische Kirchengemeinde als Trägerin einen Neubau des Kindergartens ins Auge – mit einem Anbau ist es laut Jo Triller aufgrund der inneren Organisation nicht getan.

Mehrere Beschlüsse hatten die Stadträte nach Trillers Bericht zu fassen – und taten es jeweils einstimmig: Eine weitere Ü3-Kleingruppe der Kita Malesfelsen wird in den Bedarfsplan der Stadt aufgenommen. Für die Kitas in Laufen und Onstmettingen werden Kostenvergleiche aufgestellt – die vorgesehenen Planungsüberlegungen sehen sowohl einen Neubau als auch eine Ertüchtigung der Altbauten vor.

Außerdem wird die kleinräumliche Planung in Tailfingen umgesetzt und an die jüngste Version des Bedarfsplans angepasst. Nicht zuletzt wird eine zusätzliche Kleingruppe in der Einrichtung der Stiftung KBF zum 1. September in die Bedarfsplanung der Stadt aufgenommen – dies betrifft die Kita LEO in der Truchtelfinger Rossentalstraße.