Probealarm: Marc Lippe (links) erläutert die Funktionsweise des Rescue-Track Monitor. Fotos: Nölke Foto: Schwarzwälder-Bote

Malteser: Neue Rettungswache in der Tailfinger Goethestraße eingeweiht / Hilfsfrist liegt künftig im Regelfall unter zehn Minuten

Zwei Monate ist es her, dass die Tailfinger Rettungswache der Malteser ihren Dienst aufnahm – der erste Notfall war gleich ein Herzinfarkt; seither sind 194 weitere Einsätze gefolgt. Doch die Einweihung musste noch warten – erst jetzt ist das neue Domizil fertig.

Albstadt-Tailfingen. Die Willkommensgrüße entbot bei der Einweihungsfeier Marc Lippe, Geschäftsführer der Esslinger Kreisgeschäftsstelle der Malteser, aber auch Landesgeschäftsführer Klaus Weber und der Landesbeauftragte Edmund Baur waren erschienen. Lippe ließ kurz den Einstand und die ersten Dienstwochen Revue passieren, konstatierte, dass die Wache und ihre fünf Mitarbeiter pünktlich an den Start gegangen und gut aus den Startlöchern gekommen seien, und schilderte dann den Entstehungsprozess der Wache. Vier Wochen hatte der Umbau des einstigen Autohauses Zimmermann gedauert; Lippes besonderer Dank galt Friedrich Rau, Gebäudeeigner und Architekt der Wache in Personalunion – das Haus, das er geschaffen habe, werde den aktuellen Anforderungen in vollen Umfang gerecht – dank den kurzen Wegen betrage die Ausrückzeit weniger als eine Minute, und die Hilfsfrist liege im Regelfall unter zehn Minuten – 15 sind das Limit, das nicht überschritten werden sollte.

Landrat Günther-Martin Pauli betonte in seiner Festansprache, wie wichtig diese "elementare Ergänzung unseres Notfallsystems" sei, und freute sich darüber, dass nun zwei Dienstleister im Bereich Rettung zur Verfügung stünden: das DRK und die Malteser. Auch das "Problemkind" Burladingen und andere Randgebiete seien künftig innerhalb einer Viertelstunde erreichbar. Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, dass das einstige Autohaus nun für eine Form der "Daseinsvorsorge" genutzt werde – die Malteser seien "eine starke Hilfe für Schwache".

Edmund Baur, der Landesbeauftragte der Malteser, erinnerte an die Ursprünge der Malteser, die aus dem bereits im 11. Jahrhundert gegründeten Ritterorden der Johanniter hervorgegangen seien – der Name Malteser kam um 1530 nach der Verlegung des Hauptquartiers auf die Insel Malta auf. Da die Malteser eine katholische Organisation sind, fiel die Aufgabe, Gebäude und Fahrzeug zu segnen, Dekan Anton Bock zu. Die feierliche Kurzandacht endete mit Gebet, Vaterunser und Segnung; danach überreichte Friedrich Rau in seiner Eigenschaft als Architekt Thomas Linhart, dem neuen Leiter der Wache, den symbolischen Schlüssel aus Hefeteig.

Der Reigen der Reden war damit beendet, und nun konnte Thomas Linhart seine Gäste durch die neue Wache führen. Diese ist durchweg mit digitaler Technik ausgestattet – Heiko Lebherz, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes, löste über die Leitstelle einen Übungsalarm aus, damit die Besucher Anfahrtskarten und Alarmsirenen in Aktion erleben konnten. Auch einen Schulungsraum besitzt die Wache – im Oktober kommen zwei Auszubildende.