Katharina Locher (links) und Dina Carlucci-Schlagenhauf (rechts) haben über Nahrungsmittelintoleranzen und Zöliakie aufgeklärt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Experten informieren auch über Zöliakie

Albstadt-Ebingen. Sind Nahrungsmittelintoleranzen Schicksal und was verbirgt sich hinter "Zöliakie"? Darüber hat Dina Carlucci-Schlagenhauf, Heilpraktikerin aus Albstadt, in einem Vortrag informiert. Zu den häufigsten Intoleranzen, die in den vergangenen Jahren gehäuft aufträten, gehörten Laktose-, Fruktose-, Histamin-, Gluten- und Glutamat-Intoleranz, berichtete die Heilparktikerin und ging auf den Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen, denaturierter Ernährung und Nahrungsmittel-Intoleranzen ein. Zwischen Allergie und Unverträglichkeit sei deutlich zu unterscheiden, erklärte Dina Carlucci-Schlagenhauf, ehe sie Ursachen, Symptome, Diagnose-Möglichkeiten und mögliche Therapien für Letztere erläuterte und kritisierte, dass es irreführende Verpackungsangaben und versteckte Inhaltsstoffe Betroffenen oft schwer machten, sich beim Einkaufen zu orientieren und für sich geeignete Nahrungsmittel zu finden.

Zweiter Schwerpunkt an diesem Abend war der Unterschied zwischen Gluten-Intoleranz und Zöliakie. Katharina Locher von der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft klärte über das Krankheitsbild Zöliakie auf. Erst nach einer gesicherten Diagnose mit positiven Bluttests und einer Dünndarmzottenbiopsie werde geraten, die Ernährung auf glutenfrei umzustellen. Die Diagnose sollte hieb- und stichfest sein, denn die glutenfreie Ernährung habe beträchtliche Einschränkungen zur Folge, warnte Locher. Eine Zöliakie könne nicht mit Medikamenten behandelt werden und sei nicht heilbar. Im Durchschnitt vergingen fast zehn Jahre bis zur Diagnosestellung.

Das Spektrum der Beschwerden hat sich laut Katharina Locher in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Als typisch angesehene Zeichen wie Durchfall, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen seien nicht mehr so häufig – dafür trete die Zöliakie diskreter in Erscheinung mit Beschwerden wie Migräne, Depressionen und Osteoporose bis hin zu Fruchtbarkeitsstörungen. Die Zöliakie könne aber auch als Chance gesehen werden, sich wieder gesünder, naturbelassener zu ernähren, denn Fertigprodukte seien bei diesem Krankheitsbild absolut tabu.