Schloss Klunkerburg ist gerettet –­ Bibi Blocksberg und ihre Mit-Hexen haben es wieder einmal geschafft. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Das "Cocomico Theater" inszeniert "Bibi Blocksberg – Das Musical"

Von Judith Fischer

Albstadt-Tailfingen. Ein echtes Highlight hat das Kölner "Cocomico Theater" im ausverkauften Thalia-Theater vorgestellt: "Bibi Blocksberg – Das Musical."

Mit wehendem blonden Pferdeschwanz saust sie auf ihrem Besen Kartoffelbrei durch die Lüfte und löst mit einem fröhlichen "Hexhex" so manches knifflige Problem. Wer kennt sie nicht, die freche Junghexe Bibi Blocksberg? Jetzt ist sie auch einmal in Albstadt gewesen, genauer: im Tailfinger Thalia-Theater, das seit Wochen ausverkauft war. Die Ränge waren voll von aufgeregten Kindern, die gespannt darauf waren, welches Abenteuer Bibi diesmal bestehen würde.

Zunächst einmal gar keines – zu Beginn des Musicals hat der Alltag die kleine Hexe fest in seinen Klauen: Mathearbeit verhagelt; es ist zum Verzweifeln. Wirklich? Aber nein, es gibt größere Probleme auf der Welt: Schon erscheint Karla Kolumna, die rasende Reporterin, auf der Bildfläche und berichtet, dass der Bürgermeister von Neustadt das alte Schloss Klunkerburg abreißen lassen und an seiner Stelle einen Landeplatz für seinen Diensthubschrauber bauen lassen will.

Was für eine Gemeinheit! Im Rosengarten des Schlosses trifft sich Bibi doch immer mit ihrer Hexenfreundin Schubia, um heimlich Hexensprüche auszutesten. Auch Bibis Mutter Barbara ist beunruhigt: Sie erinnert sich an die Legende von der bösen Hexenkönigin Coronaria, die vor über 300 Jahren versteinert wurde und seitdem als Statue im Schlossgarten stehen soll. Die Sorge ist nicht unberechtigt: Bibi und Schubia nehmen die Rettung des Schlosses selbst in die Hand und erwecken die alte Hexenkönigin wieder zum Leben – und die schwört nun Rache. Sie beruhigt sich erst, als der zu Tod erschrockene Bürgermeister von seinen Plänen ablässt und verspricht, Schloss Klunkerburg zu verschonen. Versteht sich, dass die Geschichte am Ende gut ausgeht.

Zuvor aber durfte das junge Publikum im Thalia angemessen mitfiebern, mitzittern und natürlich auch mitmachen. Das "Cocomico Theater" arbeitet mit einer buchstäblich zauberhaften, sehr aufwendigen Kulisse – ein gemütliches Wohnhaus verwandelt sich im Handumdrehen in einen verträumten Schlossgarten, ein verwunschener Hexenwald in eine Ratsstube, und das so schnell und raffiniert, dass der Zuschauer fast den Eindruck gewinnt, hier sei Hexerei im Spiel. Auch die Schauspieler begeisterten – besonders Bibi – ; flotte Gesangs- und Tanzeinlagen rundeten ein verhext gutes Kindermusical ab.