"Groß ist unser Gott" singen die Waldheim-Kinder beim Abschlussgottesdienst in Tailfingen – einen Klassiker. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldheim Tailfingen: Besonderer Gemeinschaftsgeist zeichnet die Abschiedsfeier aus

Albstadt-Tailfingen. Es herrscht einfach immer ein ganz besonderer Geist beim Abschlussgottesdienst der Tailfinger Waldheim-Freizeiten: Über die große Leinwand in der Pauluskirche flimmern die Fotos von zwei Wochen, die geballt voll waren mit Spiel, Spaß, Spannung, Gemeinschaft und Genuss. Dazu läuft rockige christliche Musik. 240 Kinder und ihre Eltern quasseln aufgeregt durcheinander, deuten auf die Fotos, lachen, freuen sich, dass alles so gut geklappt hat und niemand verletzt wurde.

Manche müssen jetzt Abschied nehmen von diesem herrlichen Stück Kindheit: Zum Abschied haben die Ältesten der Gruppe eins – rekordverdächtige 30 an der Zahl – noch ein Erinnerungsfoto von dem tollen Graffiti bekommen, das sie mit dem Künstler Chris Hailfinger zusammen gesprüht haben. In machen Köpfen hat sich sicher schon der Plan festgesetzt, nächstes Jahr als Jumis, junge Mitarbeiter, wieder zu kommen. Allein die Abschiedsfeier wäre es wert.

Auf einmal verstummt das Gemurmel, geht in lauten Gesang über: "Wir sind groß", schallt es aus 240 Mündern. Der Hit von Mark Forster hat es in kürzester Zeit zum Waldheim-Klassiker gebracht. "Die Welt ist klein und Ihr seid groß", knüpft Leiterin Birgit Bech nahtlos an und ruft den nächsten Klassiker auf: "Groß ist unser Gott", das Lied, bei dem die Kinder am liebsten gar nicht mehr aufhören möchten.

Bei "Jesus lives in my House" ist das übrigens nicht anders: Echtes Gänsehautgefühl kommt da auf, wenn vorne die Gitarren geschrammelt werden und die herrlichen Kinderstimmen das ganze große Gotteshaus füllen.

So viele wie noch nie – und alle sind gesund geblieben

"An dieser Stelle ist es ganz arg angebracht, danke zu sagen, weil Ihr alle gesund geblieben seid. Wir waren dieses Jahr so viele wie noch nie, und deshalb ist das ein ganz großer Segen", sagt Birgit Bech und spricht zum Dank ein Gebet. Der Segen, der über diesen Freizeiten der evangelischen Kirchengemeinde liegt, ist spürbar. Alle Jahre wieder.

Da nimmt es nicht wunder, dass der Zulauf weiter steigt, "immer mehr, immer mehr" – auch so ein Waldheim-Klassiker, den alle aus voller Brust schmettern: "Du bist der Gott, der seine Kinder liebt", auch die beiden in der biblischen Geschichte, die diesmal Thema ist im Waldheim Tailfingen: jene vom kleinen Samuel, den Gott groß macht und der am Ende sogar den noch kleinen David salbt, der mal der größte König Israels werden soll.

Als ganz groß erweisen sich die Jugendlichen der Gruppe eins auch bei den Fürbitten und beginnen gleich mit einer der wichtigsten: "dass die Menschen besser auf die Umwelt achten und sie nicht weiter zerstören". Sie beten für Menschen, die alles verloren haben, für das Ende der "vielen sinnlosen Konflikte und des blutigen Terrors auf der Welt". Und sie beten für die Kinder und Mitarbeiter der nächsten Freizeit, die am Montag beginnt.

Eine Fähigkeit, meint Birgit Bech in ihrer Predigt, sei bei Kindern größer als bei den Erwachsenen: jene, mit dem Herzen zu sehen. "Ihr seid auch gewachsen in diesen zwei Wochen Waldheim", sagt sie, "habt dazugelernt und seit gewachsen in Eurer Persönlichkeit." Den Erwachsenen wünscht sie, dass sie von den Kindern lernen, mit dem Herzen zu sehen. Und wenn die dann auch noch lernen, so schön zu singen, ist’s bestimmt kein Schaden.