Der Plan zeigt den Verlauf der Ortsbegehung am 10. September mit den einzelnen Stationen. Foto: Skizze: Schemminger

Ortsumfahrung Lautlingen: Regierungspräsidium Tübingen hält Änderungen für unwahrscheinlich.

Albstadt-Lautlingen - Mit einem alternativen Plan für die Ortsumfahrung Lautlingen – Tunnel inklusive – war die Bürgerinitiative "Für Lautlingen – Gemeinsam für die beste Lösung" (BI) im Regierungspräsidium Tübingen. Welche Chancen hat der Plan? Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt.

Wenn die BI am Samstag, 10. September, ab 16 Uhr zu einer Ortsbegehung einlädt, dann soll die geplante Südtrasse für die Ortsumfahrung Laulingen abgelaufen werden.

Laut Martin Alber von der BI hat diese im Regierungspräsidium Tübingen (RP) einen Plan von Bauingenieur Alfred Müller präsentiert, und zwar bei Ulrich Kunze, dem Leiter des Referats Straßenplanung. Bestandteil des Plans ist ein Tunnel am Bühl mit Einfahrt im Gewerbegebiet Eschach. Er sieht keine Brücke über das Meßstetter Tal vor, sondern eine Verlegung der Trasse, weiter hoch Richtung Wald. Außerdem verzichtet der Plan laut Alber auf eine Teilung des geplanten Gewerbegebiets Hirnau.

Hat der Plan, der zurzeit im Regierungspräsidium Tübingen geprüft wird, eine Chance? Pressesprecher Simon Kistner vom RP berichtet auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass die Planungen für die Südtrasse "so gut wie abgeschlossen" seien und das Planfeststellungsverfahren demnächst beginne.

"Bei einer Trassenänderung wäre eine neue Kosten-Nutzen-Analyse notwendig", so Kistner. Dieser müssten zunächst das Landesverkehrsministerium in Stuttgart und danach das Bundesverkehrsministerium in Berlin, das auch über die Freigabe der Mittel bestimmt, zustimmen. Um die derzeit geplante Trasse zu ändern, sei in jedem Fall eine neue Entwurfsplanung nötig, erklärt er weiter. Danach müssten neue Gutachten geschrieben werden und das gesamte Verfahren bis zur Umsetzung "würde sich um ein gutes Stück verlängern". Wie lange genau, darauf will Kistner sich nicht festlegen. Doch allein für eine neue Entwurfsplanung seien "fünf bis sechs Jahre" notwendig.

"Im Planfeststellungsverfahren ist eine Alternativen-Prüfung gesetzlich erforderlich", so Kistner. "Aber man hat jetzt lange genug Zeit gehabt, sich damit zu beschäftigen", sagt er mit Blick auf die Südtrasse, "und sich für diese Planung ausgesprochen – es spricht alles dafür, dass das nun auch so umgesetzt wird."

Was müsste passieren, um Müllers Plan eine Chance einzuräumen? "Es müsste schon wesentliche Gründe dafür geben, die jetzige Planung zu verändern", so Kistner. Als Beispiele für mögliche Gründe nennt er nicht ausreichenden Artenschutz- oder Lärmschutz und Ähnliches.

"Im Planfeststellungsverfahren müssen wir uns mit allen Einwendungen beschäftigen und sie sauber prüfen", betont der Pressesprecher und kündigt an, dass Anfang 2017 eine "umfassende Bürgerinformation" geplant sei – zusätzlich zum Informationsabend am 16. September ab 19 Uhr in der Festhalle Lautlingen.

Die Trassenbegehung mit der BI am Samstag, 10. September, startet um 16 Uhr im Gewerbegebiet Eschach bei der Firma "Weber & Heusser" in der Lauterbachstraße 19. Die 2,4 Kilometer lange Wanderung dauert rund 90 Minuten. Festes Schuhwerk wird empfohlen.