Holzhaus? Noch ist davon wenig zu erkennen – aber das ändert sich noch: Das ganze Haus wird am Ende verschalt. Fotos: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Holzbau am Mehrfamilienhaus der aswohnbau im Ottmartal macht rasche Fortschritte

Von Martin Kistner

Albstadt-Ebingen. Im Sanierungsgebiet Ottmartal in der Ebinger Oststadt wächst Stockwerk für Stockwerk das neue Mehrfamilienhaus der aswohnbau in die Höhe, das größtenteils aus Holz besteht. Ende der Woche soll der Rohbau fertig sein.

Für Zimmerleute ist so ein Haus ein Fest – hier haben sie das Sagen, der Maurer ist überflüssig, der Betonbauer eine Randerscheinung: Lediglich das Untergeschoss mit den Garagen und der Treppenhausturm sind betoniert; alles andere – mit Ausnahme einiger Trockenbauwände – ist Sache des Zimmermanns. Außenwände, tragende Wände – alles aus Tailfinger Weißtannenholz.

Die Bäume wurden vor anderthalb Jahren geschlagen, danach getrocknet und zugeschnitten – der Feuchtigkeitsgrad ist mittlerweile auf 15 Grad gesunken, und damit das so bleibt, sind die Fassaden seit Tagen mit Planen verhängt – dass hier das "Holzhaus" der Hukelturenstraße entsteht, würde einem bei oberflächlichem Hinschauen gar nicht in den Sinn kommen.

"Das Architekturbüro Fetscher in Ilmensee hat sich auf das Bauen in Holz spezialisiert – welcher Werkstoff ist so leicht und dabei so fest?", fragt Manfred Fetschers Mann vor Ort, Dietmar Auberer. Holz lässt sich leicht und schnell verbauen, dämmt gut, riecht gut, beruhigt die Nerven und fängt, da es elastisch ist, Erdstöße wesentlich besser ab als Beton oder Stein – in Albstadt hat so ein Argument Gewicht.

Und die Feuergefahr? Wird durch Gipsfaserplatten und einen mineralischen Putz über dem Holzkern der Wände buchstäblich eingedämmt. Schallschutz zwischen den Wohnungen gewährleistet eine Mineralwollfuge, die eine Holzwand von der anderen trennt, irritierende Hallwirkungen beschränken sich dank Weichfaserabsorbern in der Deckentäfelung auf ein Minimum.

Momentag wird trotz Regens zügig gebaut

Momentan wird, ungeachtet des schlechten Wetters, zügig gebaut – im Schnitt entsteht täglich eine neue Wohneinheit. Insgesamt zwölf sollen es werden, drei Vier- und neun Drei-Zimmer-Wohnungen. Drei Arbeitstage noch, dann soll der Holzbau stehen; am Montag kommt das Dach an die Reihe: zuunterst die Dampfhaut, darüber die Dämmung mit Mineralwolle; die eigentliche Dachabdeckung ist aus Edelstahl. Die Wände werden verschalt mit metallisch eingefärbtem Holz. Dieses ergraut mit den Jahren; die Farbe gewährleistet, dass es dabei nicht fleckig wird.

Bis dahin wird allerdings noch einige Zeit vergehen – zuerst einmal muss das Holzhaus im Ottmartal fertig werden. Im Frühjahr 2015, schätzt Baubürgermeister Udo Hollauer, wird es so weit sein.