Die gute Teamarbeit an der Hohenbergschule zahlt sich aus: Zum zweiten Mal hat sie das BoriS-Berufswahlsiegel erhalten. Links: So bunt ist die Hohenbergschule. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Hohenbergschule: Ergebnis der Evaluierung und BoriS-Siegel sprechen für Qualität der Ausbildung

Zum ersten Mal ist die Hohenbergschule evaluiert, also vom Landesinstitut für Schulentwicklung geprüft worden. Das Ergebnis zeigt: Die Ebinger Werkrealschule kann sich sehen lassen. Außerdem hat sie zum zweiten Mal das BoriS-Siegel erhalten.

Albstadt-Ebingen. 15 neue Lehrer vor drei Jahren, 2016 mit Ertekin Avcilar ein neuer Schulleiter – wie läuft es seitdem an der Hohenbergschule? Das Landesinstitut für Schulentwicklung befragt alle fünf Jahre an jeder Schule Lehrer, Schüler und Eltern und besucht den Unterricht, quer durch alle Klassenstufen. Mit dem Ergebnis der ersten Fremdevaluierung der Hohenbergschule sind Rektor Ertekin Avcilar und Konrektor Siegfried Fischer "mehr als zufrieden", wie sie betonen. "Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt."

"Trotz des neuen Realschulkonzepts haben wir so viele Anmeldungen für Klasse fünf wie noch nie", berichtet Fischer. "Vor fünf Jahren hatten wird noch 200 Schüler – jetzt sind es 290." Rektor Avcilar weiß warum: "Es spricht sich herum, dass wir mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, viel erreichen", sagt er. Wenngleich diesbezüglich noch Verbesserungsbedarf besteht: So verfügt die Hohenbergschule nur über einen Computerraum mit 13 Rechnern, und die Küche ist 40 Jahre alt.

Das kompensiert die Werkrealschule mit einem gut aufgestellten Team, einer Mischung aus erfahrenen und jungen Lehrern.

Besonders wichtige und herausragende Arbeit leistet die Hohenbergschule in den Vorbereitungsklassen, in denen Schüler mit Migrationshistorie, die noch kein oder wenig Deutsch sprechen, auf die Regelklassen vorbereitet werden. Gut 60 Kinder besuchen diese Vorbereitungsklassen derzeit – in drei Abstufungen. Wenn sie ankommen, reiche die Bandbreite vom Analphabeten bis zum Gymnasiasten, so Avcilar und Fischer. Und beide betonen: "Wir klammern nicht: Wenn wir merken, dass ein Schüler für die Realschule oder das Gymnasium geeignet ist, bringen wir ihn dorthin." Und wer sich schnell entwickle, steige auch schnell in die nächste Stufe der Vorbereitungsklassen auf.

Ihnen kommt die große Erfahrung, welche die Hohenbergschule mit Integration hat, zugute: Aktuell besuchen sie Schüler mit Migrationshintergrund aus mehr als 20 Nationen, darunter sechs ehemalige Flüchtlinge.

Zum zweiten Mal hat die Hohenbergschule außerdem das BoriS-Berufswahlsiegel erhalten, Ergebnis eines Zertifizierungsverfahrens für Schulen, die im Themenbereich Berufs- und Studienorientierung über die geforderten Standards in den Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften hinausgehen.

Kein Wunder, denn gerade in diesem Bereich tut die Hohenbergschule schon seit langem sehr viel: "Ab Klasse fünf geht es los", berichten Avcilar und Fischer über die Zusatzangebote für Schüler, damit sie Berufe kennenlernen und sich optimal auf ein Berufsleben vorbereiten können.

Unter anderem besteht eine Kooperation mit der BBQ, der "Berufliche Bildung gGmbH" in Albstadt, die der Schule Ansprechpartner in Betrieben und den Schülern Praktikumsplätze vermittelt. Auch mit Betrieben selbst pflegt die Schule Kooperationen, und nicht selten kommen inzwischen Anrufe mit der Frage nach Schülern, die freie Ausbildungsplätze haben möchten.

Das BoriS-Berufswahlsiegel verfolgt drei Ziele: Die Berufs- und Studienorientierung von Schülern zu verbessern, die Zusammenarbeit von Schulen und externen Partnern auszubauen sowie Transparenz hinsichtlich der Angebote und Aktivitäten zu schaffen.

Damit soll der Wettbewerb angeregt und ein möglicher Einstieg in die Qualitätsentwicklung von Schulen aufgezeigt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die erprobten Instrumente anderen interessierten Schulen zugänglich gemacht werden und das Netzwerk weiter ausgebaut wird.

Nach vier erfolgreichen Jahren hat die Baden-Württemberg-Stiftung die Projektträgerschaft 2011 an eine neu gegründete Trägergesellschaft übergeben. Sie wird getragen von dem baden-württembergischen Handwerkstag, dem baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertag und der Landesvereinigung baden-württembergischer Arbeitgeberverbände.