Vorstand propagiert auf Klausurtagung den Abschied von überholten Familienbildern

Albstadt. Der Vorstand der CDU Albstadt hat bei seiner Klausurtagung in Ödenwaldstetten auf der Münsinger Alb die Forderung nach einem Kindergartenpflichtjahr erhoben.

Angesichts des Mangels an qualifizierten Bewerbern für Ausbildungsplätze, befanden die Albstädter Christdemokraten, sei es immens wichtig, die Schulfähigkeit aller Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung sicherzustellen. Die CDU Albstadt, so der Stadtverbandsvorsitzende Roland Tralmer, ziehe daraus die Konsequenz, dass man an überholten Familienbildern nicht länger festhalten könne: Die Vorstellung, dass Kinder bis zum siebten Lebensjahr vorzugsweise zu Hause betreut werden müssten, entspreche schon längst mehr den Realitäten.

Deutliche Absage an das Betreuungsgeld

Einig, so Tralmer weiter, sei man sich auch darin, dass für dieses eine Jahr – es handelt sich um das letzte vor der Einschulung – keine Kindergartengebühren erhoben werden dürften. Auch seien Erzieherinnen letztlich mit Grundschullehrern gleichzustellen – entsprechend der Bedeutung ihrer Tätigkeit. Sparen könne man dagegen am sogenannten Betreuungsgeld: Dieses, finden Albstadts Christdemokraten, sei ein völlig ungeeignetes familienpolitisches Instrument ohne jeden praktischen Nutzen.

Des weiteren kam man überein, dass die CDU auch künftig eine möglichst wohnortnahe Schulversorgung in Albstadt anstreben wolle. Dies, obwohl die Kinderzahlen in Albstadt derzeit stärker zurückgingen als im Landesdurchschnitt, wie der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Klaus Gekeler darlegte.

Auch Hubert Wicker, Staatssekretär im Stuttgarter Staatsministerium und Referent bei der Tagung, erklärte, Bildung sei das "A und O der Zukunftsfähigkeit des Landes" – hier dürften allen Sparzwängen zum Trotz keine finanziellen Abstriche gemacht werden. Außerdem stellte Wicker die Pläne der Landesregierung vor, durch eine Joboffensive mittelfristig 500 000 neue Stellen im Land zu schaffen. Er verwies freilich auch darauf, dass die demographische Lage die verstärkte Zuwanderung qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte erforderlich machen werde und dafür das Ausländerrecht entsprechend geändert werden müsse.