Aus dem ersten Christopher Street Day Zollernalb wurde nichts. Symbolbild. Foto: dpa

Ersten "Christopher Street Day Zollernalb" angekündigt und dann sang- und klanglos verschwunden.

Albstadt-Ebingen - Wer erinnert sich an Manuel und Stefan S.? Ab Donnerstag, 8.30 Uhr, steht das seit längerem gesuchte homosexuelle Ehepaar aus Tailfingen vor dem Amtsgericht in Albstadt. Und für alle, die eine kleine Gedächtnisstütze brauchen: Es geht um das gleiche Duo, das im Jahr 2014 den ersten "Christopher Street Day Zollernalb" angekündigt hatte und dann sang- und klanglos verschwunden war.

Sponsoren und Konzertagentur bleiben auf den Kosten sitzen

Wie damals berichtet, hatte das Paar, beide Gründungs- und Vorstandsmitglieder des Vereins Christopher Street Day Zollernalb (CSD), Sponsoren gesucht, über die Braunschweiger Agentur "World Concerts" namhafte Künstler gebucht, Verträge unterschrieben und Veranstaltungsorte reserviert. "Sponsorenpakete" wurden unter dem Logo des Vereins CSD Zollernalb zu Preisen bis zu 7500 Euro angeboten. Doch als die ersten Zahlungen fällig wurden, waren die beiden plötzlich weg.

Das Pärchen hat aber nicht nur durch den geplatzten Christopher Street Day von sich reden gemacht. Wir erinnern uns, dass die beiden angeboten hatten, die Abi-Zeitung für das Gymnasium Meßstetten zu drucken und dafür Geld kassierten. Weder Geld noch Abi-Zeitung hat man je wiedergesehen.

Angeklagt seien, wie Richter Koch gestern bestätigte, 23 Einzeltaten bundesweit – vor allem Internetbetrug. Dass die beiden unter neuem Namen und nach altem Muster in Sachsen die noble Werbeagentur "3 for factory" gegründet und an die Wand gefahren hatten, steht auf einem anderen Blatt. Die Lieferanten, die ihr Büro ausgestattet hatten, und die Mitarbeiter hatten ihr Geld nie bekommen. Es sei, wie ihnen damals mitgeteilt wurde, an eine gewisse "Rainbow Company" gespendet worden.

Schon bei vergangenen Terminen weggeblieben und untergetaucht

Spannend dürfte die morgige Verhandlung werden, schätzt Richter Koch. Zunächst einmal werde eine lange Liste von Anklagepunkten verlesen. Ob die Angeklagten tatsächlich erscheinen werden? Manuel und Stefan S. waren bereits zu früheren Gerichtsterminen nicht gekommen und untergetaucht.

Er gehe davon aus, dass sie erscheinen, sagt der Richter. Er habe sie jedenfalls ordnungsgemäß geladen. Zudem sind 13 Zeugen einbestellt worden.