Betrifft: Krankenhausdebatte Meiner Ansicht nach muss der Staat sich deutlich für

Betrifft: Krankenhausdebatte Meiner Ansicht nach muss der Staat sich deutlich für seine Bürger einsetzen und aus Steuergeldern das Gesundheitssystem gewährleisten. Die Verordnung, dass Krankenhäuser wirtschaftlich geführt werden müssen, führt zur Schließung kleiner Häuser und zur Zentralisation in Ballungszentren. Was ist im Zollernalbkreis ein Ballungs- oder Wirtschaftszentrum? Albstadt ist die größte "Große Kreisstadt" mit 44 000 Einwohnern. Im Notfall dauert der Transport zum Krankenhaus Balingen mindestens 30 Minuten, aus Gemeinden jenseits Albstadts mindestens 40 Minuten. Ein so langer Transport ist eine Zumutung und ethisch fraglich. Für zig-tausende Einwohner könnten vorgegebene Rettungszeiten nicht eingehalten werden. Viele Bürger haben diese Unterversorgung bei Kindernotfällen erlebt. Hier müssen die Kinderkliniken Reutlingen, Tübingen oder Villingen-Schwenningen angefahren werden. Aufgrund der Fläche können Berechnungen von Großstädten nicht für den ländlichen Zollernalbkreis gelten. Selbst der Kreis Sigmaringen mit 130 000 Einwohnern hat noch drei Krankenhäuser. Der Zollernalbkreis mit 200 000 Einwohnern hätte nur noch ein Krankenhaus. Eine räumliche Zentralisierung Richtung Tübingen ist für die flächendeckende Versorgung kontraproduktiv, da Tübingen durch die Unikliniken gut versorgt ist. Nach Schließung des Krankenhauses Albstadt wird es schwer, qualifizierte Personen nach Albstadt zu bekommen. Niedergelassene Ärzte finden keine Nachfolger, Praxen werden geschlossen und die Region Albstadt wird von der medizinischen Versorgung abgehängt. Es muss in die Gesundheit und die Zukunft investiert werden. Qualität kostet Zeit und Geld. Bernd Müller Albstadt