Denkmalgeschützt, aber marode; die Villa Maag. Die Stadt sieht keine Möglichkeit, etwas gegen den Verfall zu tun. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Stadt beabsichtigt nicht, den Eintritt ins Schwabenalter im großen Stil zu feiern

Von Martin Kistner

Albstadt. In wenigen Monaten kommt die Stadt Albstadt ins Schwabenalter. Aufwendige Festivitäten sind aber nicht vorgesehen – warum sollte der Schwabe auch ausgerechnet dann mit Geld um sich werfen, wenn er gescheit wird?

Nein, große Jubelfeiern zum 40. Geburtstag seien nicht geplant, erwiderte der Oberbürgermeister auf die Frage, die Peter Thaddäus Lang, vormals Stadtarchivar und jetzt CDU-Stadtrat, am Donnerstag im Ausschuss für Soziales Kultur, Schule und Sport an ihn richtete. Man gedenke vielmehr, eine Reihe von kulturellen Angeboten – beispielsweise die "Tour de Pfännle" – nach Albstadt zu holen und zu einem kleinen Jubiläumsbouquet zusammenzufassen. 40 sei ein schönes Alter, aber nicht durch 25 teilbar wie die wirklich bedeutsamen Jubiläen.

Eine weitere Frage Langs betraf die Möglichkeit einer historischen Publikation zum gegebenen Anlass. Auch in diesem Punkt zeigten sich die Vertreter der Stadt eher reserviert. Es gebe Überlegungen, erklärte Hauptamtsleiter Josef Klaiber – einen Beschluss oder gar einen Rechnungsposten gebe es nicht.

Geld spielte auch im Zusammenhang mit Langs letzter Frage eine Rolle, und zwar ging es um viel Geld. Warum die Stadt im Zusammenhang mit der einst repräsentativen und heute verfallenen Villa Maag in Ebingen nichts unternehme, wollte der Alt-Archivar wissen. Die Villa Maag ist einerseits denkmalgeschützt, andererseits in einem derart maroden Zustand, dass eine Sanierung unverhältnismäßig teuer, ja unrentabel wäre – so sieht es zumindest der Insolvenzverwalter, und so sieht es ganz offensichtlich auch die Stadt Albstadt, die bisher nicht bereit war, in das Gebäude zu investieren und sich, wie Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow, an Lang gerichtet, erklärte, deswegen auch nichts vorzuwerfen habe: "Wir haben nichts versäumt."

Peter Thaddäus Lang ist anderer Ansicht: Dies sei doch eine "typische Verwaltungsantwort", erwiderte er und bekannte, in ihm habe sich darob "großer Frust aufgestaut". Worauf der OB zu bedenken gab, dass er selber doch einmal Teil der Verwaltung gewesen sei, über die er angeblich so frustriert sei. "Eben. Von da rührt der Frust ja her."