Von Mitte der Woche an wollen Piloten von Air Berlin in einen Warnstreik treten. Die monatelangen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag seien festgefahren.

Berlin - Piloten von Air Berlin wollen in einen Warnstreik treten. Von Mitte der Woche an seien Ausstände bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft zu erwarten, teilte die Vereinigung Cockpit am Montag mit.

Die monatelangen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag seien festgefahren, die bisherigen Angebote der Arbeitgeber nicht verhandlungsfähig. Der genaue Termin für den Warnstreik werde rechtzeitig angekündigt, damit sich Passagiere auf Ausfälle einstellen könnten, sagte die Vorsitzende für Tarifpolitik, Ilona Ritter.

Das Cockpitpersonal fordert eine "mittelfristige Heranführung an branchenübliche Gehälter". Derzeit verdienen die Piloten Ritter zufolge deutlich weniger als beispielsweise bei Germanwings oder Condor. Eine mittelfristige Anpassung schließe die kommenden drei Jahre ein.

Air Berlin teilte am Abend mit, alles dafür tun, um Flugunregelmäßigkeiten, die bei einem möglichen Streik entstehen könnten, gering zu halten. Nach derzeitigem Stand sollen alle Flüge wie geplant stattfinden. Sobald weitere Informationen vorliegen, werde Air Berlin die Fluggäste auf der Website www.airberlin.com informieren.

Die Fluggesellschaft hatte nach jahrelangen Verlusten 2011 einen Schrumpfkurs begonnen und Flüge gestrichen. Spürbare Erfolge des Sanierungsprogramms "Turbine" erwartet die Airline aber erst im dritten Quartal. Die Pilotengehälter seien nur ein kleiner Teil der Air-Berlin-Bilanz, betonte Ritter. Eine Erhöhung werde weniger zu Buche schlagen, als die Entwicklung der Treibstoffpreise. Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht angesetzt.